Falsche Polizisten unterwegs

Trickbetrüger sind derzeit im benachbarten Bayern unterwegs. Sie geben sich als Kriminalbeamte aus. Eine Pensionistin wurde auf diese Weise um 18.000 Euro bestohlen. Drei Tatverdächtige wurden bereits festgenommen.

Die Trickbetrüger wählen deutsche Telefonnummern, und auf dem Display der Angerufenen erscheint die „110“, sprich die deutsche Notrufnummer. Die Verdächtigen geben sich als Polizisten aus. Im Fall der 89-jährigen Bad Reichenhallerin, wurde die betagte Frau von einem Mann angerufen und darüber informiert, dass ihre Wohnung Ziel einer ausländischen Einbrecherbande sei. Der Mann teilte ihr am Telefon mit, dass es sinnvoll sei, Wertsachen und Geld in Sicherheit zu bringen. Dazu bot ihr der vermeintliche Polizist an, einen Kollegen zu schicken, dem sie ihre Wertsachen übergeben kann. Die Anrufer setzten die 89-Jährige stundenlang unter Druck, bis sie den Verdächtigen zusicherte, dass sie am nächsten Morgen ihr Geld vom Konto abheben und es den mutmaßlichen Polizisten übergeben werde.

Pensionistin übergibt Geld an falschen Polizisten

Am nächsten Morgen übergab die Bad Reichenhallerin zwei Polizisten die vom Konto abgehobenen 18.000 Euro - im Glauben ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Die Männer flüchtete anschließend. Die deutsche Polizei konnte wenig später drei Tatverdächtige in München festnehmen, darunter zwei Deutsche und eine 27-jährige Ungarin. Nach einer vierten Person, die ebenso an der Tat beteiligt gewesen sein soll, wird noch gefahndet.

Diebe rufen mit Polizeinummer an

Laut bayerischer Polizei gehen die Trickdiebe nach einem bundesweiten ähnlichen Prinzip vor. Meist werden die potentiellen Opfer aus dem Ausland angerufen, die Täter übermitteln dabei mit einem technischen Trick die deutsche Notrufnummer der Polizei. Anschließend warnen die Verdächtigen vor einem möglichen Einbruch und erkundigen sich nach Wertgegenstanden und Bargeld. Die Täter bieten an, das Hab und Gut ihrer späteren Opfer in Sicherheit zu bringen. Die Diebe haben es auch auf Konten und Bankdepots ihrer Opfer abgesehen. Sie versuchen ihren Opfer unter anderem einzureden, dass korrupte Bankmitarbeiter Zugang zu ihren Konten haben. Im Fall der Bad Reichenhaller Pensionistin gelang es den Trickdieben, die 89-Jährige hob tatsächlich 18.000 Euro von ihrem Bankkonto ab.

In Bayern sind bereits derart viele solcher Trickdiebereien bekannt, dass sich die Fernsehsendung Aktenzeichen XY mit dem Fall beschäftigte. Die Polizei warnt davor, Fremden am Telefon Auskunft über ihre finanzielle Situation zu geben und bittet um Hinweise bei der örtlichen Polizei.