Kraftwerk Kaprun: Ausbau genehmigt

Ein möglicher Ausbau der Kraftwerke in Kaprun (Pinzgau) um das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III ist jetzt im Umweltverfahren genehmigt worden. Ein Baubeginn ist wegen der aktuell niedrigen Strompreise aber offen.

Die Salzburger Landesregierung als Umweltbehörde erließ nun nach der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einen positiven Bescheid. Dieser wird rechtskräftig, wenn er innerhalb der nächsten sechs Wochen nicht beeinsprucht wird. Danach gilt die Genehmigung bis zum 31. Dezember 2025.

Zu wenig Geld für „notwendige Dienstleistung“

Ob und wann das unterirdische 480-Megawatt-Pumpspeicherkraftwerk Limberg III aber gebaut wird, lässt der Verbund als Betreiber noch offen. Zwar seien Pumpspeicherkraftwerke „eine wichtige Dienstleistung für die Netzstabilität und Stromversorgung“, sagt Verbund-Sprecher Wolfgang Syrowatka. Für Strom aus Windkraft- oder Photovoltaikanlagen dient ein Pumpspeicherwerk nämlich quasi als Batterie: Mit überschüssigem Strom zu Spitzenzeiten wird dort das Wasser in einen höheren Speichersee hinaufgepumpt - und dann abgelassen und wieder zu Strom gemacht, wenn der Strombedarf das Angebot übersteigt.

Aber: „Der Markt erbringt derzeit nicht die notwendige und adäquate Abgeltung dieser Systemdienstleistung“, sagt Syrowatka. Über den aktuell niedrigen Stromhandelspreis sei der Kraftwerksbau derzeit nicht zu finanzieren. Auskunft zu den erwarteten Kosten für Limberg III machte Syrowatka nicht.

Limberg II seit 2011 in Betrieb

Seit 2011 ist in Kaprun ja schon das unterirdische Pumpspeicherkraftwerk Limberg II in Betrieb: Es erzeugt 480 Megawatt Strom. Für das Kraftwerk wurde eine Kaverne aus dem Fels gesprengt, in der der Wiener Stephansdom Platz hätte. Der Bau kostete mehr als 400 Millionen Euro. Zusammen mit der Erweiterung Limberg III würde die Leistung des Standorts Kaprun auf mehr als 1.300 Megawatt steigen - und hätte damit die Kapazität, enorme Energiespitzen abzudecken.

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