Watzmann: Steigsanierung in über 2.500 Metern

Auf dem Watzmann wurde jetzt in über 2.500 Metern Höhe ein Steig saniert: Vier Arbeiter erneuerten die Seilsicherungen der Watzmann-Überschreitung. Denn durch Schnee und Gewitter waren die Haken und Drahtseile beschädigt.

Vier Mann der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden (Bayern) sanierten vergangene und diese Woche die Seilsicherungen der vier Kilometer langen Überschreitung am Watzmann-Grat. 500.000 Euro steckt die Nationalparkverwaltung pro Jahr in die Instandhaltung von 250 Kilometer alpiner Wege und Steige. Der 2.713 Meter hohe Watzmann hat dabei eine herausragende Bedeutung. Er ist der Anziehungspunkt für viele Wanderer aus aller Welt, weiß Wegewart Lorenz „Lenz“ Köppl: „An Spitzentagen haben wir da über 260 Leute oben am Grat. Im August 2015 haben über 2.000 Leute den Watzmann überschritten.“ Pro Saison besteigen rund 6.000 Bergsteiger den Watzmann.

Das Team der Wegeerhaltung nutzte jetzt - Ende Juni und Anfang Juli - die Vorsaison für ihre Bauarbeiten: „Momentan ist es noch verhältnismäßig ruhig“, weiß Köppl. „Die Saison hat noch nicht so richtig begonnen. Aber im August und September ist da oben richtig was los.“

„Man muss bei jedem Schritt wirklich aufpassen“

Vor allem zwischen Mittel- und Südspitze des Watzmanns waren viele Haken und Drahtseile zu erneuern: „Der ganze Watzmann ist mittlerweile ziemlich in ein Stahlkorsett gezwängt, wenn man das so sagen darf“, sagt Köppl. „Es sind an die 700 Meter Drahtseile verbaut.“ Die Arbeiter wechselten einige Seile - und entfernen auch einige überflüssige Teile der Seilsicherung. Die Arbeit in luftiger Höhe war körperlich wie mental anstrengend, schildert Köppl: „Wir müssen unser Werkzeug immer hin- und hertragen. Und wir bewegen uns in einem Gelände, wo du bei jedem Schritt wirklich aufpassen und dich auch zum Teil sichern musst. Am Ende so einer Aktion ist man schon ziemlich müde.“

Die Watzmann-Überschreitung ist trotz Seilsicherung nichts für Anfänger, warnt Lenz Köppl: „Der Watzmann ist kein Klettersteig. In der gesamte Gratlänge von vier Kilometern sind nur diese 700 Meter Sicherung drinnen. Dazwischen ist viel schwieriges Gelände, das nicht für einen Anfänger geeignet ist.“

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