Skigebiet Gaißau: Bauern warten auf Pacht

Mehr als eineinhalb Monate nach Ende der Zahlungsfrist warten rund 30 Grundeigentümer in Krispl-Gaißau (Tennengau) noch immer auf die Pachtzahlungen des Skigebiets Gaißau-Hintersee für den vergangenen Winter.

Rund 50 Prozent der Grundstücke im Skigebiet Gaißau-Hintersee gehören den Österreichischen Bundesforsten, der Rest ist in privater Hand. Die Bauern sind langes Warten auf Pachtzahlungen zwar schon gewohnt. Doch seit der chinesische Investor Zhong Hui Wang am Montag nach Abtenau kam, um mit den Bundesforsten den Pachtvertrag zu verlängern, hoffen auch die Bauern auf dringend nötige Gespräche.

Sessellift Talstation in Gaißau im Sommer

ORF

Die Lifte in Gaißau stehen still - genauso wie die anstehenden Revisionsarbeiten

„Es sind Mahnungen an den Herrn Wang geschrieben worden - aber wo die ankommen und ob die gelesen werden, wissen wir nicht. Er weiß, dass er es zahlen muss. Aber wir haben eigentlich noch nie eine Stellungnahme gehabt“, sagt Hermann Höllbacher von der Agrargenossenschaft Spielbergalm. Die 30 Grundstücksbesitzer bekommen zusammen rund 150.000 Euro Pacht.

Mit 31. Juli „sind Verträge ungültig“

Sollten die ausständigen Pachtzahlungen bis Ende Juli nicht einlangen, habe das folgenschwere Konsequenzen, so Höllbacher: „Normal ist er in Zugzwang. In den Pachtverträgen, die vor 48 Jahren gemacht wurden, steht drinnen, dass das Geld bis 31. Mai überwiesen werden muss. Zwei Monate später sind die Verträge dann ungültig.“

Zhong Hui Wang, Eigentümer des Skigebiets Gaißau Hintersee, bei Besuch in Abtenau

ORF

Der chinesische Investor Zhong Hui Wang war erst am Montag bei den Bundesforsten in Abtenau

Andreas Ploner (ÖVP), Bürgermeister von Krispl-Gaißau, erwartet, dass „wenn die Grundbesitzer das Geld nicht bekommen, dann sagen die: Na gut, dann dürft ihr über mein Grundstück nicht drüberfahren. Dann haben wir wieder das Gleiche wie vorher: Dass wir mit dem Ganzen wieder stehen.“

„Revision steht, weil keine Leute da sind“

Ob die Lifte im kommenden Winter tatsächlich fahren werden, ist für Bürgermeister Ploner aber auch aus anderem Grund nicht garantiert: „Das Personal wurde mit Ende des Insolvenzverfahrens gekündigt oder hat selber gekündigt - das weiß ich nicht so genau. Die Revisionsarbeiten stehen an, zum Beispiel müssen alle Schleppliftbügel kontrolliert werden. Außerdem muss geschaut werden, ob die Federn noch gut sind oder das Seil in Ordnung ist. Doch die Revision steht, weil keine Leute da sind.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Gaißau: Zweifel an der Zukunft

30 Bauern in Kripsl-Gaißau haben für das Vorjahr noch keine Pacht vom Skigebiet bekommen. Am 31. juli laufen die Verträge aus.

Kein Personal, keine Wartungsarbeiten und noch immer keine Pachtzahlung für das vergangene Jahr: Die Grundbesitzer in Krispl-Gaißau sind äußerst skeptisch, was die Zukunft des Skigebietes Gaißau-Hintersee betrifft.

Link: