Wagrain-Flachau: Fusion zum Ski-Riesen

Der Zusammenschluss der Bergbahnen in Flachau und Wagrain (Pongau) ist von der Wettbewerbsbehörde genehmigt worden. Damit entsteht nun eines der größten Liftunternehmen Österreichs. Es muss allerdings auch Familientarife anbieten.

Bergbahnen Wagrain und Flachgau arbeiten zusammen

ORF

Mega-Gondel in Wagrain

Die beiden Gebiete bilden künftig eine Gesellschaft unter dem Dach von Raiffeisen. Bedingung der Wettbewerbshüter des Bundes: Die neue Seilbahngesellschaft von Flachau und Wagrain muss künftig reduzierte Kartenpreise für Familien anbieten.

Wettbewerbshüter prüfte

Wer wachse, der kann sich in Zukunft auf dem Markt besser durchsetzen, sagen die Manager der beiden Bergbahnen. Durch ihren Zusammenschluss entsteht nun ein Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro. Es gab und gibt auch Bedenken bei solchen Projekten: Gleiche Kartenpreise in Wagrain, Flachau und St. Johann-Alpendorf könnten zu weniger Wettbewerb führen. Und das könnte ein Nachteil für die Kunden sein, heißt es dazu bei der Wettbewerbsbehörde des Bundes.

Deren Experte Theo Thanner hat die Fusion deshalb geprüft und nun genehmigt. Die neue Gesellschaft müsse aber auch günstigere Karten anbieten, sagt Christoph Baumann, Vorstand der Wagrainer Bergbahnen: „Wir werden an Wochenenden neue Familientickets anbieten. Und wir werden die bewährten Angebote in Filzmoos und Eben noch weiter ausdehnen. Dabei soll es bis zu 15 Prozent Rabatt auf die bestehenden Preise geben.“

Auch Filzmoos und Eben weiter im Boot

Die kleinen Skigebiete Filzmoos und Eben, die auch zu diesem Verbund von Flachgau und Wagrain gehören, werden ihre Angebote bei Tageskarten für Familien verbessern. Neue Regelungen soll es auch bei den Bustarifen geben.

Die neue Gesellschaft beschäftigt bis zu 350 Mitarbeiter. Wagrain und Flachau waren bisher starke Konkurrenten, erzählt Manager Baumann: „Mir war vorher schon immer das Wort Mitbewerber lieber. Die Konkurrenz hat uns ja auch zu dem gemacht – gegenseitig beflügelt man sich, gegenseitig wird man besser. Nun ist das partnerschaftliche Zusammenwirken aber vielversprechend. Wir freuen uns, dass wir da nun gemeinsam in die Zukunft gehen können.“

Die Vorstände der beiden bisherigen Gesellschaften leiten den Betrieb künftig gemeinsam. Es wird dazu auch eine neue Marke entwickelt. Die Marktmacht wird auf jeden Fall noch größer durch den Zusammenschluss. Das neue Liftunternehmen gehört nun zu den zehn größten in Österreich.

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Wagrain und Flachau fusionieren

ORF-Redakteur Gertrud Stabauer hat sich die Präsentation des neuen Wirtschaftsriesen im Pongau angesehen.