Gefundener Toter vermutlich Vermisster

Bei den Ermittlungen im Fall des seit Juli 2016 abgängigen Salzburgers Roland Krenn ist am Freitag bei einer Hausdurchsuchung im benachbarten Oberösterreich eine Leiche gefunden worden. Ein 28-jähriger Mann wurde festgenommen.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem bei einem Gasthaus in Haigermoos im Bezirk Braunau gefundenen Toten um den Vermissten Roland Krenn handelt. Am Montag findet eine Obduktion statt, bestätigte Polizeisprecher Michael Rausch am Samstag gegenüber dem ORF Salzburg. Die Polizei könne erst danach nähere Informationen zu dem Fall bekanntgeben, ergänzte Rausch. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten zuletzt drei Männer im Fall des vermissten Salzburgers im Visier.

Wie inzwischen bekannt wurde, soll Krenn bereits seit fast einem Jahr tot sein. Das sagt zumindest der Verteidiger eines der Verdächtigen. Nach einem dritten Verdächtigen sucht die Polizei derzeit noch. Es handelt ich um einen 55 Jahre alten Deutschen, der Krenn bestohlen haben soll.

23-jähriger Flachgauer in Untersuchungshaft

Seit Ende April sitzt ein 23 Jahre alter Flachgauer in Untersuchungshaft, wegen Mordverdachtes. Dieser habe am Freitag wegen schlechten Gewissens den Hinweis zum Auffinden der Leiche gegeben, sagt sein Verteidiger Franz Essl. Der Flachgauer sei vom zweiten Verhafteten, einem 28-jährigen Oberösterreicher, aufgefordert worden, beim Verstecken einer Leiche in der Gemeinde Haigermoos im Bezirk Braunau zu helfen, schildert Essl.

Verteidiger: „Mandant wurde unter Druck gesetzt“

„Es gab da eine Leiche im Auto, mein Mandant hat aber nicht den ganzen Leichnam, sondern nur menschliche Füße gesehen. Er hat dann den Mitbeschuldigten mehrfach befragt, wer das denn sei. Aber dieser hat ihm keine Auskunft gegeben. Mein Mandant ist kein Mittäter. Er hat erst Kenntnis von dem Vorfall erlangt, als es die Leiche bereits gab. Mein Mandant wurde aufgefordert, dem Mitbeschuldigten dabei zu helfen, die Leiche zu einem Schweinestall zu bringen. Er befand sich bei dem Verdächtigen in einem Schuldverhältnis. Es bestanden Schulden meines Mandanten aus Suchtgift-Veräußerungen. Er wurde hier unter Druck gesetzt und hat dem Beschuldigten mehr oder weniger helfen müssen.“

Roland Krenn sei schon im Sommer 2016 zu Tode gekommen, das könne man rückrechnen, sagt Verteidiger Essl weiter. Ob, und - wenn ja - wie der als sehr vermögend geltende Geschäftsmann getötet worden ist soll die Obduktion am Montag klären.

Links:

• Bei Hausdurchsuchung Leiche entdeckt (ooe.ORF.at; 13.5.2017)
• Vermisster: Weitere Verdächtige im Visier (salzburg.ORF.at; 6.5.2017)
• Vermisster Salzburger: Festnahme (salzburg.ORF.at; 4.5.2017)