„Aufnahme für Justizwache nicht lockern“

Trotz Personalmangels bei der Justiz sollen die Bedingungen für die Aufnahmeprüfung angehender Justizwachebeamter nicht gelockert werden: Das sagt der Leiter des Justizanstalt Salzburg, Dietmar Knebel.

Bei der Justiz herrscht österreichweit Personalmangel. Derzeit sind insgesamt 150 Stellen ausgeschrieben. Bewerber müssen mehrere Tests bestehen, an denen bisher schon viele Bewerber gescheitert sind. Ein Gewerkschafter der Justizwache hatte deshalb jüngst eine Lockerung der Aufnahmeverfahren gefordert.

Lesen, Schreiben, Rechnen, dazu noch Allgemeinwissen: Die meisten Bewerber scheitern bereits an diesem ersten Testteil und müssen wieder nach Hause fahren. Das bestätigt auch der Leiter der Justizanstalt Salzburg, Dietmar Knebel. Auch Fitnesstest und psychologische Befragung verlangen den Bewerbern Einiges ab - das sei aber durchaus sinnvoll und notwendig, sagt Dietmar Knebel.

„Haben ein gutes Auswahlverfahren“

„Ich glaube, wir haben ein sehr gutes Auswahlverfahren, das eben nicht Jeder besteht. Man muss dabei aber bedenken, dass der Beruf des Justizwachebeamten große Belastungen mit sich bringt. Es geht um wechselnde Schichten und Nachtdienste. Zudem ist man mit einem Klientel konfrontiert, das durchaus nicht einfach ist.“

Derzeit kommen in der Justizanstalt Salzburg im Schnitt 50 Beamte auf mehr als 220 Häftlinge. Personell komme man über die Runden - aktuell würden drei Personen für die Justizwache ausgebildet, ergänzt Anstaltsleiter Dietmar Knebel.

Ausbildung dauert zwölf Monate

„Bei Nachbesetzungen ist allerdings berücksichtigen, dass die Ausbildung zum Justizwachebeamten zwölf Monate dauert. Er ist also schon ein Jahr bei der Justiz beschäftigt, bevor wir den Kollegen oder die Kollegin überhaupt in der Anstalt sehen und vollwertig einsetzen können. Und das muss natürlich kompensiert werden.“

Bis Ende 2017 werden in Salzburg durch Pensionierungen voraussichtlich fünf oder sechs weitere Stellen frei.

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