Fangbaum-Fichten gegen Borkenkäfer

In Salzburgs Wäldern treffen Förster und Waldbesitzer gerade Vorkehrungen gegen die Ausbreitung der Borkenkäfer. Sobald die Temperaturen steigen, schwärmen die Schädlinge aus und vermehren sich massiv. Fichten dienen jetzt als Käferfalle.

Die Waldgemeinschaft St. Veit (Pongau) fällte ihre besten Fichten. Diese werden den Borkenkäfern in den kommenden Wochen zum Fraß vorgeworfen, sozusagen als Käferfangbäume. „Zum Fangen der Käfer braucht man gesunde und vitale Bäume. Ganz wichtig bei den Fangbäumen ist, dass der gefällte Baum der Sonne sehr stark ausgesetzt ist und frei liegen kann“, schilderte Förster Fritz Hochleitner.

Gefällte Fichte lockt Käfer mit Nährstoffen

Solange eine Fichte noch steht, kann sie als gesunder Baum die Käfer abwehren. Am Boden liegend ist der Baum dann aber geschwächt und lockt mit seinen Nährstoffen Unmengen an Schädlingen an. „Das ist eine Falle und genau das wollen wir auch. Der Käfer ist natürlich interessiert, dass er wieder Brutplätze findet. Und man weiß ja nicht, ob im Wald nicht ein schwacher Baum steht, darum erzeugen wir bewusst schwache Bäume. Da wissen wir, dass der Käfer hineingeht, und diesen Baum können wir rechtzeitig entsorgen und die Käfer vernichten“, sagte Ludwig Wiener von der Landesforstdirektion. Im Anschluss werden die Schädlinge in einer Entrindungsmaschine mechanisch zerquetscht.

Borkenkäfer

ORF

Geschwächte Bäume locken die Schädlinge mit ihren Nährstoffen

10.000 Borkenkäfer pro Fangbaum

Die Klimabedingungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zugunsten des Borkenkäfers verändert. Durch die vielen geschwächten Fichten haben sich deutlich mehr Brutmöglichkeiten für Borkenkäfer aufgetan. Im Endstadium eines Baumes fällt dann sogar die Rinde ab. Das Holz verliert dadurch im Verkauf ein Drittel seines ursprünglichen Werts.

Die Fangfichten werden in den kommenden Wochen von bis zu 10.000 Käfern befallen. „So ein Fangbaum kann natürlich auch eine richtige Zucht sein, wenn man das im Vorfeld nicht ordentlich organisiert hat, dass der Baum dann rechtzeitig entsorgt wird, dann züchtet der Käfer im Baum, und das Ganze wird für den Wald sehr schädlich“, warnte Wiener.

Die Landesforstdirektion appelliert an sämtliche Waldbesitzer im Bundesland, noch bevor die Temperaturen auf 17 Grad steigen Vorkehrungen, wie jene der Fangbäume, gegen die Borkenkäfer zu treffen. Laut Waldgemeinschaft hilft es auch, das Schadholz im Wald immer sorgfältig aufzuarbeiten. So könnten Käferlöcher vermieden werden.

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