„Fahrradautobahnen“ für Salzburg gefordert

Salzburger Fahrradaktivisten fordern einen massiven Ausbau der Radwege in der Landeshauptstadt. Das sei einerseits die Lösung für die Stauprobleme, andererseits käme man dadurch auch schneller voran, meint die Initiative.

Salzburg ist zwar beim Radverkehrsanteil im Österreich-Vergleich schon jetzt vorne dabei, aber das reicht den Aktivisten nicht. Sie setzen sich aus mehreren Vereinen und Initiativen zusammen, und wollen zukünftig lauter auftreten und die Salzburger zum Umdenken bringen. Ihr Motto lautet: Fahr mehr Rad, lass das Auto stehen.

Mehr Vorfahrtsrechte für Fahrradfahrer

Dazu brauche es kräftige Investitionen in die Radwege der Landeshauptstadt, sagt Radaktivist Rio Mäuerle: „Es bringt nichts mehr, noch ein weiteres Fahrrad auf die Straße zu malen, es braucht bessere Infrastruktur, man muss auch Geld in die Hand nehmen und teilweise auch diskutieren, dem Fahrrad mehr Vorfahrtsrechte zu geben.“

Fahrradwege in Salzburg

ORF

Die Radfahrer wollen nicht weiter an den Fahrbahnrand gedrängt werden

Salzburger Vorreiter bei Radverkehr

Bis zu 20 Prozent aller Wege erledigen die Stadt Salzburger per Fahrrad. Das ist einer der besten Werte in Österreich. Aber die Aktivisten sehen viele Hindernisse. Sie vermissen etwa einen ordentlichen Radweg vom Hauptbahnhof ins Stadtzentrum. Oder zumindest direkt zu den breiten Wegen an der Salzach.

„Wenn ich von Radwegen spreche, dann spreche ich von kreuzungsfreien und intuitiven Radwegen“ sagt Stadtplaner Robert Krasser. „Dies erfordert auch entsprechende Unter- und Überführungen.“

Wer Radwege baut, erntet Radfahrer

Auf einer Tour durch die Stadt betonen die passionierten Radfahrer, wie wichtig neue, breite Schnellstraßen für Fahrräder wären: „Wenn man Radverkehrsanlagen und Radwege baut, wird man Radverkehr ernten. Je mehr in die Infrastruktur investiert wird, desto mehr Radfahrer wird es geben“, sagt Krasser. Autofahrern, die um den Platz auf der Straße fürchten, entgegnet Krasser, dass mehr Radverkehr auch weniger Staus bewirken würde, zur Freude aller.

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Wesentliche Verbindungen häufig gefährlich

Der Lokalaugenschein zeigt, dass Radfahrer tatsächlich oft an den Rand gedrängt werden - etwa in der Ignaz-Harrer-Straße.

Radfahrer fordern Fahrradschnellwege

Das koste zwar auch Geld, würde aber mehr Autofahrer aufs Rad wechseln lassen und vergleichsweise kostengünstig die Stauproblematik verbessern.

Mehrere neue Rad-Schnellstraßen seien im Vergleich billig, sagen die Aktivisten, würden aber trotzdem einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Die Stadtpolitik verweist heute auf eine neue Radstrategie, die im Sommer vorliegen soll. Darin ist zumindest eine Million Euro mehr pro Jahr veranschlagt.