Gericht: 20-Jähriger bestreitet Mordversuch

Der 20-Jährige, der sich nun wegen Mordversuches in Salzburg vor Gericht verantworten muss, bestreitet die Vorwürfe und verweist auf Notwehr. Der Afghane soll einem Marokkaner eine Scherbe in den Hals gerammt haben.

Der Zwischenfall ereignete sich beim Salzburger Hauptbahnhof. Er habe sich nur gewehrt, mehrere Marokkaner hätten ihn attackiert. So habe er mit der Glasscherbe in Notwehr zugestochen. So rechtfertigte sich Mittwochvormittag der 20-jährige Afghane. Er ist behördlich anerkannter Flüchtling und seit vier Jahren in Österreich. Er habe auch nicht gezielt in den Hals gestochen, sei zu betrunken und eingeraucht gewesen, sagte der Angeklagte dem Richter.

Vier Jahre Haft aus früherem Strafverfahren

Die Auseinandersetzung geschah nur zwei Wochen, nachdem der junge Mann zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Im Gerichtsverfahren um einen erstochenen Türken im Lehener Park in der Stadt Salzburg wurde er nicht als Haupttäter geführt, soll aber maßgeblich daran beteiligt gewesen sein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Deshalb blieb der Mann auf freiem Fuß.

Ein zweiter Afghane ist seit Mittwoch wegen der Auseinandersetzung mit Marokkanern ebenfalls angeklagt. Er soll auf dem Kopf eines Kontrahenten eine Glasflasche zerschmettert haben. Auch dieser Verdächtige gehört zu den Männern, die wegen der tödlichen Schlägerei im Lehener Park schon vor einiger Zeit verurteilt wurden. Er hat laut Anklage beim jüngsten Geschehen noch ein Messer gezückt. Damit sollten die Marokkaner in Schach gehalten werden, sagen Ermittler.

Bei diesem Mann geht es nun um den Vorwurf der Körperverletzung, bei seinem Freund um den des versuchten Mordes. Ob die beiden im Sinn der Anklage verurteilt werden, das sollen die Geschworenen nun bis Donnerstag entscheiden.

Schwere Gewalttaten seit Monaten

Seit längerer Zeit gibt es beim Salzburger Hauptbahnhof und in benachbarten Stadtteilen laut Ermittlern immer wieder besonders schwere Straftaten. Die Polizei ist mit deutlich verstärkten Streifen im Einsatz. Einer der Faktoren sei die Lage als Grenzbahnhof, auf dem immer wieder Migranten und Zuwanderer stranden, die von den deutschen Asylbehörden zurückgewiesen würden, so die Polizei.

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