Gemeinderat gegen neue Stadtbahn

SPÖ, ÖVP und NEOS im Salzburger Gemeinderat lehnen die von Landesrat Hans Mayr (SBG) vorgeschlagene unterirdische Stadtbahn vehement ab. Nur FPÖ und grüne Bürgerliste sind dafür, denn das Bussystem stehe vor dem Kollaps.

Ein Prüfbericht beurteilt die Pläne äußerst kritisch. Seit Bekanntwerden des Dokuments ist die mächtige SPÖ im Stadtparlament eine Gegnerin der Pläne. Am Mittwochvormittag wurde im Salzburger Gemeinderat dazu hart diskutiert. Wie soll es nun weitergehen? Eine Lösung für die von Staus und Verkehrschaos chronisch geplagte Stadt ist laut Experten nicht in Sicht. Zu teuer, zu riskant, so sehen Bürgermeister Heinz Schaden und seine Sozialdemokraten die Vorschläge für die Stadtbahn.

Padutsch: „Chaos nur mit Stadtbahn zu lösen“

Die SPÖ stellt sich nun vehement gegen das Projekt, das laut dem Expertenbericht 1,5 Milliarden Euro kosten würde. Auch die städtische ÖVP ist dagegen, ebenso die NEOS. Freiheitliche und grüne Bürgerliste hingegen sehen in dieser Bahn die einzige Möglichkeit, das Verkehrschaos in der Stadt zu lösen.

„Bussystem längst vor dem Kollaps“

Verkehrsstadt Johann Padutsch (Bürgerliste) gibt zu bedenken, dass die bestehenden Öffis eigentlich schon lange viel zu voll seien: „Die Kapazitäten sind derzeit so ausgelastet, dass ein spürbarer Wechsel von mehr Autofahrern zum Bussystem gar nicht möglich wäre. Die Busse in der Stadt behindern sich mittlerweile gegenseitig. Wir haben mittlerweile Busstaus in der Stadt, nachdem in der Früh alles unterwegs ist, was die Salzburg AG und die Firma Albus an Transportmitteln zu bieten haben. Wir kommen an einem schienengebundenen Massentransportmittel nicht mehr vorbei.“

Schaden vertraut weiter auf Busse

Padutsch erweitert außerdem bald die kostenpflichtigen Kurzparkzonen und will so die Pendler auf die Öffis umleiten. Wenn aber schon jetzt alles zu voll in und mit den Bussen ist, was dann? Bürgermeister Schaden sagt, es gebe nur die Alternative: „Wir müssen die bestehenden Verkehrssysteme ertüchtigen. Die sind nicht so an der Grenze, wie es heute dargestellt wurde. Wir brauchen in der Früh und am Nachmittag zusätzliche Kapazitäten. Das geht sich aus.“

Landesrat Hans Mayr will seinen Plan für die Stadt- bzw. Regionalbahn noch nicht aufgeben und weiter mit dem Bund verhandeln. Für die Umsetzung müsste Stadtpolitiker mehrheitlich ihre Meinung ändern. Das scheint nach den Statements im Gemeinderat am Mittwochvormittag ziemlich ausgeschlossen zu sein.

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