Wiederbetätigung: Tennengauer vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass der Angeklagte unter dem Pseudonym „Wolke“ mehr als 9.000 nationalsozialistisch motivierte Beiträge verfasst hat - unter anderem soll er als Moderator auf der rechtsradikalen Internetplattform ein Diskussionsforum mit dem Titel „Holocaust - der Betrug des 20. Jahrhunderts“ eröffnet haben.
Dass der Tennengauer der Verfasser der Beiträge sei, lasse sich durch die Rückverfolgung der angegebenen E-Mail Adresse beweisen, argumentiert die Staatsanwaltschaft.
Angeklagter: „Habe nur mitgelesen“
Der Angeklagte sagt hingegen, dass er nur mitgelesen habe. Seine E-Mailadresse habe er einem Bekannten geliehen der dann als „Wolke“ die Beiträge verfasst haben soll. Die Identität dieses Mannes will der Tennengauer nicht preisgeben.
Die Staatsanwaltschaft listet allerdings weitere belastende Indizien auf - so sei zum Beispiel bei einer Hausdurchsuchung bei dem Angeklagten ein Pamphlet gefunden worden, in dem eine neue Gesellschaftsordnung skizziert wird, die stark an jene der Nationalsozialisten angelehnt zu sein scheint.
Bei Verurteilung drohen bis zu zehn Jahre Haft
Der 52-Jährige bezeichnet sich selbst als national, sein Pamphlet sei aber nur eine Ideensammlung. Der Prozess soll am Donnerstag fortgesetzt werden - mehrere zum Teil bereits verurteilte Thiazi-Mitglieder aus Deutschland sollen als Zeugen befragt werden. Bei einer Verurteilung nach dem Verbotsgesetz drohen dem Tennengauer zwischen fünf und zehn Jahre Haft.
Links:
- Flugdrachen mit Nazi-Symbolen: Unbedingte Haft (salzburg.ORF.at; 9.3.2017)
- Soldaten trugen Hakenkreuze aus Papier (salzburg.ORF.at; 18.2.2017)
- Prozess um „Nazi“-Postings: Freispruch (salzburg.ORF.at; 15.2.2017)