Stallpflicht für Hühner teilweise missachtet
Seit Anfang Jänner gilt sie österreichweit - auch in Salzburg wurden an Vogelgrippe verendeten Enten gefunden. Hausgeflügel muss seither geschützt gehalten werden. Mit den Großbetrieben gebe es keine Probleme, heißt es. Doch manche Landwirte mit weniger Tieren nehmen es mit der Stallpflicht offenbar nicht so genau.
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Bekannt sind unter anderem Fälle aus dem Flachgau. Meist sind es einige wenige Hühner, die zwar in einem Gehege, aber dennoch im Freien unterwegs sind, was derzeit nicht erlaubt ist. Mit dem Frühlingswetter häufen sich laut Landesveterinärdirektor Josef Schöchl allerdings derartige Anzeigen. Sie kämen meist von Spaziergängern, so Schöchl.
„Professionelle Geflügelhalter halten Stallpflicht ein“
„Wir haben konkrete Fälle, in denen Hühner - entgegen der Stallpflicht - im Freien gehalten werden. Es gibt auch immer wieder Anzeigen, die von der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde dann auch verfolgt werden, und in denen unter Umständen auch ein Strafverfahren eingeleitet wird. Die professionellen Geflügelhalter halten sich aber an die Stallpflicht, weil ein Zuwiderhandeln ja auch ihre wirtschaftliche Existenz bedrohen könnte“, sagt Schöchl.
Wie viele derartige Anzeigen bis jetzt eingegangen sind, lasse sich nicht beziffern. Fest steht laut schöchl aber: „Wenn beim Kleinbauern ein Tier tatsächlich an der Vogelgrippe verendet und sich in der Nähe ein größerer Geflügelbetrieb befindet, dann sitzen quasi beide Landwirte im selben Boot.“
„Bei Verdachtsfall muss Sperrzone errichtet werden“
„Wenn es bei einem Betrieb zu einem Verdachtsfall kommen würde, dann müsste dieser natürlich gesperrt werden. Die Tiere müssten dann gekeult werden und es müsste eine Sperrzone im Umkreis von etwa drei Kilometern errichtet werden, wo alle Betriebe genauer untersucht und Proben genommen würden“, ergänzt Schöchl.
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Um das zu vermeiden, sollten die Tiere möglichst in klimatisierten Ställen gehalten werden, heißt es von den Behörden - für wie lange noch ist offen. Hoffnung gebe, dass die Zahl der erkrankten Vögel sinkt.
„Situation entspannt sich leicht“
„Der Trend geht derzeit leicht nach unten. Man wird die nächsten Tage abwarten müssen. Wir sind aber österreichweit in ständigem Kontakt, damit die Stallpflicht und auch andere Beschränkungsmaßnahmen möglichst rasch aufgehoben werden können“, sagt Schöchl.
Zudem machen sich viele Wildvögel, die im November nach Österreich gekommen sind, nun wieder auf den Weg zurück in Richtung Norden. In Salzburg sind bisher fünf Wildvögel am H5N8-Virus verendet - zuletzt ist Anfang Februar am Mattsee ein toter Vogel entdeckt worden. Österreichweit hat es bisher etwas mehr als 150 Vogelgrippefälle gegeben.
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Stallpflicht für Hühner teilweise missachtet
In der Landesveterinärdirektion häufen sich Anzeigen über Geflügelbauern, die sich nicht an die Stallpflicht halten.
Links:
- Weiter Freilandeier aus Hühnerwintergarten (salzburg.ORF.at; 22.2.2017)
- Stallpflicht: Ab 25. Februar keine Freilandeier (salzburg.ORF.at; 9.2.2017)
- Vogelgrippe: Bald keine Freilandeier mehr? (salzburg.ORF.at; 8.2.2017)