Junge Straftäter: Ruf nach Alternative zu U-Haft

Statt Untersuchungshaft im Gefängnis sollte es für straffällige Jugendliche andere Formen der Unterbringung geben. Das fordert jetzt zumindest der Verein Neustart, der die Bewährungshilfe im Bundesland Salzburg organisiert.

Denn im Gefängnis würden 14- bis 18-Jährige nur allzu leicht noch weiter auf die schiefe Bahn geraten - die meisten brauchten Hilfe, sagen die Bewährungshelfer. Zuletzt hatte der Fall eines 15-Jährigen in Hallein für Aufsehen gesorgt. Er wurde in die Justizanstalt Salzburg nach Puch-Urstein (Tennengau) gebracht, weil er in seinem Jugendwohnheim einem Betreuer ein Messer an den Rücken angesetzt haben soll.

Doch Haft bringe solche Jugendliche allzu leicht nur weiter auf die schiefe Bahn, sagt der Geschäftsführer des Bewährungshilfevereins Neustart in Salzburg, Johannes Bernegger.

„So ein Delikt ist immer auch ein Hilfeschrei“

„Wenn so ein Delikt gesetzt wird, dann ist das immer auch ein Hilferuf. Und auf so einen Hilfeschrei muss man mit Hilfe antworten. Und diese Hilfe kann eine Justizanstalt, so gut sie auch organisiert sein mag, nicht bieten. Da braucht es intensive Betreuung und eine Unterkunft, die auch die Struktur dafür schafft.“

In Deutschland oder der Schweiz gebe es dazu schon Vorbilder. Dort gebe es spezielle Wohngemeinschaften für straffällige Jugendliche, wo die Betroffenen strenge Regeln, teilweise Ausgangsverbote und vor allem viel Betreuung haben. In Österreich würden solche Einrichtungen hingegen fehlen, kritisiert Bernegger.

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