Bad Gastein weiter im Aufschwung

Obwohl das Ortzentrum im Besitz eines Wiener Investors weiter verfällt, verzeichnet Bad Gastein einen Aufschwung. Immer mehr junge Leute beleben den ehemals mondänen Kurort. Wie es mit dem kaputten Zentrum beim Wasserfall weitergeht, das ist weiter ungeklärt.

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Zwischen Dornröschenschlaf und rauschendem Aufbruch: Bad Gastein

Immer noch scheint die Zeit im Zentrum des einst weltbekannten Kurortes still zu stehen. Viele historische Bauten sind leer, verfallen zum Teil. Die Lage mit dem Wiener Besitzer der Gebäude sei „verfahren“, sagt Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP): „Das letzte Gespräch mit dem Herrn Duval jun., der mittlerweile der Eigentümer dieser Liegenschaften ist, hat vor eineinhalb Jahren stattgefunden. Er hat dann jeglichen Kontakt zur Gemeinde abgebrochen.“

Junge deutsche Unternehmer packen an

Trotz der lähmenden Situation gibt es rund um das Zentrum eine Aufbruchstimmung. Einige Unternehmer haben kräftig in den Standort Bad Gastein investiert, so auch der Hotelier Olaf Krohne: „In den letzten Jahren hat sich sehr sehr viel getan hier. Die Wahrnehmung ist ganz anders geworden. Wir haben sehr viel Medienarbeit geleistet. Wir haben die leerstehenden Häuser im Ortszentrum immer als Benefit gesehen und nicht als Problem. Wir haben damit auch immer gearbeitet – mit diesem mondänen Zentrum.“

Internationale Medienarbeit wirkt

Längst ist auch die internationale Fachpresse wieder auf Bad Gastein aufmerksam geworden. Reisemagazine zählen den Pongauer Ort zu den exklusiven Reisezielen der Welt. Das zieht internationales Publikum an, aber auch junge und motivierte Unternehmer wie Anna Hagen aus Schweden, die eine neue Cafeteria betreibt: „Seit fünf bis zehn Jahren geht es definitiv wieder aufwärts. Viele Leute interessieren sich sehr für die alte Architektur des Ortes."

Auch neue Geschäfte haben sich oberhalb des alten Zentrums angesiedelt, ergänzt Hagen: „Es ist schwierig, da unten Geschäfte zu machen. Weiter heroben beim Bahnhof ist das viel einfacher, etwas Neues zu starten.“

Aber auch wenn ein Aufschwung nun deutlich spürbar ist, so hofft man weiterhin auf eine Lösung für das historische Ortszentrum, betont der Hotelier Olaf von der Wettern: „Es gibt viele Macher in Bad Gastein, aber es gibt auch Leute, die nur schlau daherreden. Die sitzen etwas weiter weg in der Hauptstadt und blockieren seit 20 Jahren den Ortskern. Sie könnten einfach mal durch Machen dazu beitragen, dass etwas weitergeht hier. Das wäre eine tolle Unterstützung, die wir noch zusätzlich brauchen könnten.“

Duval kündigt weiter an

Der Wiener Investor Duval verweist auf Anfrage des ORF via SMS weiter auf die von ihm geplanten Projekte, um das Zentrum zu revitalisieren. Konkretes eingefädelt oder unternommen hat er bisher nichts. In Gastein haben mittlerweile viele gelernt, damit zu leben.

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