Asylkrise: Razzien gegen Schlepperbanden

Bei Razzien in mehreren Staaten gegen internationale Schlepperbanden wurden auch in Zügen von Salzburg nach Italien illegal eingereiste Personen und Verdächtige aus mehreren Ländern von Polizeikräften aus dem Verkehr gezogen.

In Zügen von Wien und Salzburg nach Italien wurden insgesamt 20 Verdächtige ausgeforscht, die laut Ermittlern als mutmaßliche Schlepper aktiv sind. In Tirol war ein Tunesier mit einem gefälschten italienischen Aufenthaltstitel in einem Linienbus unterwegs. Außerdem wurden fünf pakistanische und fünf irakische Staatsbürger in einem Zug von Italien nach Deutschland aufgegriffen.

Offenbar weit verzweigte Netzwerke

Bei einer Aktion gegen Schlepperbanden in Österreich und fünf weiteren Ländern entlang der Balkanroute hat es am Mittwoch mehrere Festnahmen gegeben. Auch beim Grenzübergang Spielfeld wurde ein mutmaßliche Schlepper festgenommen. Insgesamt gab es in Österreich 58 Aufgriffe von illegal eingereisten Personen, berichtet das Bundeskriminalamt. In Budapest wurde der mutmaßliche Kopf einer Schlepperbande gefasst.

Neben Österreich und Ungarn waren auch Polizisten aus Deutschland, Kroatien, Rumänien und Bulgarien beteiligt. Hierzulande wurden Grenzübergänge, internationale Transportmittel und Unterkünfte kontrolliert. Bei weiteren Ermittlungen und Auswertungen von Mobiltelefonen zeigten sich Verbindungen zu einem Aufgriff im Jänner sowie Hinweise auf Geldtransfers.

Illegale Einwanderung organisiert

In einem Budapester Hotel wurden am Mittwoch bei einer Razzia zwei Schlepper festgenommen. Es handelt sich um einen Iraker und einen ungarischen Staatsbürger, berichtete das dortige Landespolizeipräsidium. In dem Hotel sollen die Schlepper illegale Einwanderer bis zur Weiterreise in den Westen untergebracht haben. Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Fahnder Mobiltelefone, SIM-Karten, Computer, Dokumente und eine große Menge Bargeld.

Migranten, Asylwerber als Schlepper in Verdacht

Taxifahrer sollen illegale Migranten von Auffanglagern in das Hotel gebracht haben. Dafür kassierten die Taxler pro Fahrt 50 bis 150 Euro. Vom Hotel aus übernahmen laut Ermittlern andere Chauffeure den illegalen Weitertransport der Migranten nach Westeuropa. Die Transporte seien vom Chef der Organisation, dem festgenommenen irakischen Migranten mit Schutzstatus in Ungarn, organisiert worden. Es seien vor allem Marokkaner, Ägypter und Iraker gewesen, die über Österreich und die Slowakei in den Westen geschmuggelt wurden.

Razzien in mehreren Ländern

In Rumänien gab es 18 Hausdurchsuchungen und 13 Festnahmen, hieß es am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung von Europol. In Deutschland wurden neun Razzien in vier Bundesländern durchgeführt, bei denen ein Verdächtiger gefasst wurde. In Kroatien gab es zwei Durchsuchungen in Hotels.

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