Eschenpilz breitet sich immer weiter aus

Das von einem Pilz verursachte Eschentriebsterben breitet sich in Salzburg immer weiter aus. Immer mehr Bäume werden befallen und müssen vorzeitig gefällt werden. Und auch ein weiterer Eschenschädling ist schon im „Anmarsch“.

In allen Salzburger Bezirken bis auf den Lungau werden immer mehr Fälle von Eschentriebsterben registriert. Erkennbar sind die befallenen Bäume jetzt im Winter an den abgestorbenen Ästen. Schuld daran ist ein Pilz: Chalara Fraxinea - zu Deutsch das weiße Stengelbecherchen.

Der Eschenpilz Chalara Fraxinea - weißes Stengelbecherchen -, der Auslöser des Eschentriebsterbens

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Der Pilz, der das Eschentriebsterben verursacht, breitet sich ungehindert aus

Der Befall hat fatale wirtschaftliche Folge. Denn die erkrankten Bäume müssen vorzeitig gefällt werden und erzielen damit nicht den angemessenen Preis, sagt Josef Unterberger, Revierleiter in der Antheringer Au (Flachgau): „Eschenholz ist eigentlich ein wertvolles Holz, wird für die Möbelindustrie und auch für Böden verwendet. Es ist ein sehr haltbares, schönes Holz mit einer guten Maserung. Und die Esche ist bei besonderer Behandlung auch biegsam.“

Forstfachleuchte wollen resistente Bäume züchten

Der Pilz wurde aus Asien eingeschleppt, trat erstmals vor zehn Jahren in Österreich auf und breitet sich seitdem ungehindert aus. Ein Gegenmittel gibt es nicht. Beim Projekt „Esche in der Not“ will das Bundesamt für Wald im Forstgarten in Tulln (NÖ) aber besonders pilzresistente Bäume züchten, sagt Alexander Zobl von der Forstwirtschaftskammer: „2017 will man noch einmal so viele weibliche Eschen ernten, dass man auf 1.000 Stück kommt und die mit diesem Pilz infizieren, um festzustellen, ob sie resistent sind.“ Die resistenten Bäume sollen dann weitergezüchtet und angepflanzt werden - was Jahrzehnte dauert.

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Eschentriebsterben immer weiter verbreitet

Das Eschentriebsterben verbreitet sich in Österreich und Salzburg immer weiter. Einziger Ausweg ist die Züchtung resistenter Bäume.

Nicht nur aus wirtschaftlichen Überlegungen wäre es von Vorteil, wenn sich die Eschenbestände erholen könnten. Nach Buchen, Eichen und Ahorn sind Eschen ja die häufigste Laubbaumart in Österreich: „Die Esche hat auch einen ökologischen Wert. Sie ist einerseits im Auwald bestandsbildend“, sagt Unterberger. „Bei anderen Waldbeständen ist sie eine wichtige Mischbaumart, weil sie vor allem feuchte Standorte bewurzelt und dort mit dem Wurzelsystem tiefgründig hinunterreicht und diese Standorte sichern kann.“

Der asiatische Eschenprachtkäfer, ein Eschenschädling aus Ostasien

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Der asiatische Eschenprachtkäfer wandert von Ostasien in Richtung Europa

Weiterer Eschenschädling dürfte bald kommen

Doch selbst wenn es gelingen sollte, pilzresistente Eschen zu züchten, droht schon eine neue Gefahr für diesen Laubbaum: „Vor den Toren Europas sitzt schon ein neuer Schädling - der asiatische Eschenprachtkäfer“, sagt Zobl. „Er kommt eigentlich aus Ostasien und wurde vor wenigen Jahren westlich von Moskau nachgewiesen, wo er natürlich eigentlich nicht vorkommt.“ Es sei nur eine Frage der Zeit, bis dieser Eschenschädling auch in Österreich auftritt, so der Forstfachmann.

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