„Bitcoins“: Kritik an virtuellem Geld

Konsumentenschützer warnen vor dem Wechseln von echtem Geld in virtuelle Münzen für das Internet. Diese werden „Bitcoins“ genannt. In einem Salzburger Einkaufszentrum gibt es nun einen ersten Automaten, wo man Euro in Bitcoins wechseln kann.

"Bitcoin“ steht im Englischen für „digitale Münze“. Damit können weltweit Geldgeschäfte abgewickelt werden – und zwar anonym. Bei einem Handyshop in einem Salzburger Einkaufszentrum steht der neue Bitcoin-Automat. Um Bargeld tauschen zu können, ist ein Mobiltelefon mit einer Bitcoin-App nötig. So wird das digitale Geld dann auf das Handy geladen.

Bis 5.000 Euro pro Tag zu wechseln

Zweieinhalb Prozent kassiert Bitcoin-Anbieter Matthias Rhinow als Provision. Er hat sein Geschäft im Einkaufszentrum Kiesel beim Hauptbahnhof: „An unserem Automaten können Sie 500 Euro immer umtauschen. Wenn sie sich registrieren und ihre Identität offenlegen, dann können sie bis zu 5.000 Euro pro Tag umtauschen.“

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ORF

Erster Bitcoin-Automat im Salzburger Kiesel-Zentrum

Mit Bitcoins wird derzeit noch vorwiegend im Internet und selten in Geschäften bezahlt, so der Händler: „Bitcoin-Transfers sind irreversibel. Sie können nicht zurückgezogen werden. Das ist ein großer Vorteil für Geschäfte. Die Transaktionen sind sehr günstig und funktionieren in Echtzeit.“

„Kein Ausspionieren von Geschäften“

Hinzu kommt, dass Geschäfte anonym bleiben. Völlig anders als bei Kredit- oder Bankomatkarten, wo Konsumenten letztlich auch für den Staat und seine Behörden oder auch kriminelle Hacker transparent sind.

Der Konsumentenschutz warnt trotz der Möglichkeit der Anonymität vor Geschäften mit Bitcoins. Dazu müsse man erfahrener Computer- und Internetnutzer sein, sagt Thomas Flöckner von der Salzburger Arbeiterkammer: „Man muss die nötigen Sicherheitseinrichtungen auf Computer und Handy installieren können. Man kann natürlich auch in diesem Bereich den Angriffen von Hackern ausgesetzt sein.“

Konsumentenschützer kritisch

Weitere Gefahren bei Bitcoins sehen Konsumentenschützer in starken Kursschwankungen. Zudem werde mit der virtuellen Währung auch spekuliert. Konsumenten könnten bei solchen Geschäften im Internet viel Geld verlieren, so Flöckner: „Wenn ich zum Beispiel auf einen Betrüger hereingefallen bin, dann kann ich mir die Bitcoins nicht zurückholen. Die sind dann für immer verloren. Bitcoin-Händler Rhinow sagt, das stimme: „Aber das ist ja bei realem Geld ganz genau so.“

In den USA sehr populär

Im benachbarten Bayern und in Deutschland gibt es derzeit noch keine Bitcoin-Automaten. In den USA dagegen ist das digitale Geld bereits Teil des geregelten Finanzwesens. Vor Bitcoin-Automaten in Übersee stehen Menschen immer wieder auch in Schlangen.

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Debatte um Bitcoin-Geschäfte

Konsumentenschützer sehen das digitale Geld sehr kritisch. Es hat dennoch immer mehr Fans - auch wegen der Anonymität