Weniger Mutterkühe, mehr Milchwirtschaft

Die bisher populäre Mutterkuhhaltung in der Viehzucht wird weniger. Das hat die Landwirtschaftskammer dem ORF auf Anfrage bestätigt. Der Trend hängt mit geänderten Förderungen zusammen. Künftig dürfte die Milchwirtschaft wieder stärker werden.

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Gerald Lehner

Mutterkuh mit fast ausgewachsener Kalbin

Die Mutterkuhhaltung ist eine Form der Viehzucht, bei der die Kühe nicht zur Milchgewinnung für den Menschen gehalten werden. Sie sollen damit ihre Kälber aufziehen. Diese werden dann geschlachtet oder lebend auf andere Höfe verkauft. Allein im Pinzgau haben derzeit rund 2.100 Bauern ihre Anträge für Mutterkuhprämien laufen, sagt Bezirksbauernkammerobmann Klaus Vitzthum. Etwa 650 Betriebe sind reine Mutterkuhbetriebe.

Keine Sonderförderung mehr für Kälber

Bis 2015 gab es für alle Landwirte eine Betriebsprämie, die zwischen 60 und 600 Euro ausgemacht hat. Dazu haben Landwirte mit Mutterkuhhaltung pro Jahr und Tier eine Prämie von 230 Euro bekommen. Für manche Bauern war das durchaus lukrativ. Die Zahl der Mutterkühe ist daher seit dem EU-Beitritt stark gestiegen.

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Gerald Lehner

Kalbin auf der Alm

Wieder mehr Milchwirtschaft

Mit Beginn der neuen Förderperiode im Jahr 2015 haben Bundespolitik und Landwirtschaftskammern die Unterstützungen auf neue Beine gestellt. Jetzt gibt es eine einheitliche Betriebsprämie von 280 Euro pro Bauernhof, aber keine eigene Mutterkuhprämie mehr. Damit ist dieser Anreiz weg, stellt der Pinzgauer Bezirksbauernkammerobmann fest. Der eine oder andere Bauer beginnt wieder, Milch zu produzieren.

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Gerald Lehner

Almkühe bei Unken in den Chiemgauer Alpen

Wie reagiert der Markt?

Wie sich die Entwicklung längerfristig auf den Milch- oder Fleischmarkt auswirkt, lässt sich noch nicht abschätzen. Seit vielen Monaten kämpfen Bauern mit einer desaströsen Entwicklung des Milchpreises nach unten, der die Erzeugerkosten kleiner und mittlerer Betriebe nicht einmal mehr ansatzweise deckt.

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