Goldhändler in Konkurs - viele Geschädigte

Ein Schweizer Gold- und Silberhändler hat möglicherweise tausende Anleger geprellt, auch in Salzburg. Das Unternehmen hatte Edelmetalle als sichere Wertanlage angeboten, nun ist es bankrott.

Die Geschäftsführer sind offenbar untergetaucht. Peter Marazeck ist selbst gewerblicher Vermögensberater und auch Versicherungsmakler. Er kennt sich daher besonders gut bei Veranlagungen aus und vergleicht auch sehr genau. Im Jahr 2012 hat er bei der Firma „Goldprofessionell“ einen sechs Jahres-Vertrag unterschrieben für monatlich 100 Euro als Investition in Gold.

„Wenn man dafür zu einer Bank geht, dann hat man wesentlich höhere Spesen. Wenn man dort Gold kauft, hat man einen Aufschlag von 20 bis 22 Prozent, unter Umständen sogar noch mehr. Und die Firma ‚Goldprofessionell‘ hat schriftlich angeboten, dass man dort Gold mit einem garantierten Aufschlag von nur fünf Prozent kaufen kann, also wesentlich günstiger“, schildert Peter Marazeck.

„50 bis 70 Geschädigte allein im Freundeskreis“

Der Stadt-Salzburger will immer ganz sicher gehen und ließ sich im Mai noch seine Einlagen schriftlich vom Geschäftsführer bestätigen. Zudem existiert auch ein Prüfbericht von einem Schweizer Notar, ebenfalls mit einer Bestätigung. Mit einem Schaden von 6.000 Euro zählt Marazeck trotzdem zu den unzähligen Geschädigten, wie auch viele andere Personen in seinem Umfeld.

„In meinem Freundeskreis sind zwischen 50 und 70 Personen betroffen. Ich hatte ihnen diese Veranlagung empfohlen. Als Erster habe ich meinen eigenen Vertrag unterschrieben und über besagten Notar in der Schweiz geprüft. Und danach habe ich diese Anlageform weiterempfohlen. Trotz des erlittenen Schadens sind die Freunde aber nicht sauer auf mich.“

Geld der Anleger ist weg

Die beiden Salzburger Standorte sowohl in der Landeshauptstadt als auch in Wals-Siezenheim sind geschlossen und leer. Die österreichische Tochter von „Goldprofessionell“ ist zwar nicht in Konkurs, das Geld der Anleger ist aber trotzdem weg. Denn die Verträge wurden jeweils mit dem Schweizer Mutter-Unternehmen abgeschlossen und dieses ist eben in Konkurs.

Mittlerweile ist auch die Homepage nicht mehr abrufbar und die Telefone sind abgemeldet. Die Geschädigten wollen nun eine Sammelklage einbringen.