Bettler jetzt vermehrt im Andräviertel

Im Zentrum der Stadt Salzburg weichen Bettler jetzt vermehrt in das Andräviertel aus. Das beobachten Geschäftsleute in der Gegend. Ursache für die Häufung sei das sektorale Bettelverbot in Teilen der Altstadt, glauben sie.

Rund um den Mirabellplatz gibt es noch viele kleine Geschäfte. Geschäftsleute und Kunden fühlen sich dort durch die vielen Bettler und Zeitungsverkäufer in der Gegend gestört. Auf einer Strecke von wenigen hundert Metern werden Passanten mehrmals um Geld angebettelt. Für die Geschäftsleute wäre eine wirkungsvolle Bekämpfung von organisierten Bettlerbanden wichtig, sagt Geschäftsinhaberin Daniela Tometschek.

„Die Bettler sind arme Menschen, die selbst ausgebeutet werden“, so Tometschek. „Dahinter steckt eine Organisation, die diese Bettler abkassiert. Das ist das Traurige.“

Stadt setzt privaten Wachdienst ein

Auch der Stadt sei die Problematik rund um den Mirabellplatz bekannt, erklärt Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). „Von dieser Geschäftszeile am Mirabellplatz sind in den vergangenen Wochen massive Beschwerden gekommen, weil die Bettler dort nicht nur sitzend, sondern auch am Gehsteig hin- und hergehend die Passanten angebettelt haben. Wir haben sofort darauf reagiert und für dort einen privaten Wachdienst organisiert.“

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ORF

Die Bettler weichen jetzt verstärkt ins Andräviertel aus

Die Geschäftsleute berichten von sehr guten Erfahrungen mit dem Wachdienst. Man hofft, dass der Einsatz auch auf Herbst und Winter ausgedehnt wird, wenn es deutlich früher dunkel wird.

NEOS: „Symptombekämpfung, die Problem nicht löst“

Kritik kommt in diesem Zusammenhang von den NEOS in der Stadt Salzburg. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass ein sektorales Bettelverbot reine Symptombekämpfung sei und die Problematik nicht lösen könne. Derzeit könnten die Salzburgerinnen und Salzburg eben im Andräviertel sehen, dass ein solches Verbot zu einem reinen Verdrängungseffekt führe, kritisieren die NEOS.

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