Sushi-Filmclip mit 26 Mio. Klicks

Ein kurzer Film einer kleinen Firma aus Salzburg-Liefering sorgt seit Anfang der Woche für Furore im Internet. 26 Millionen Mal wurde das Video in Facebook angeklickt. Es ist nur Sushi zu sehen - 27 Sekunden lang, ohne Ton.

393.400-mal wurde der Salzburger Amateurclip „Sushi Heaven“ in Facebook geteilt. Daneben gibt es 295.500 „Gefällt mir“ und 238.170 Kommentare (Stand Freitag, 12.00 Uhr). Michelle Chou ist die Juniorchefin des Lieferinger Unternehmens Wok Sushi Star: „Wir sind sehr überwältigt, dass so viele Millionen unser Video gesehen haben. Wir hätten nicht gedacht, dass es so groß rauskommt. Wir wollten, dass einige Menschen unser Angebot sehen. Wir haben dadurch nun mehr Onlinereservierungen.“

Sushi Video Internet Facebook

Wok Sushi Star

Appetitlich angerichtete Sushi in vielen Variationen sind der Zauber des Amateurvideos aus Salzburg - ein „Kameraflug“ mit Mobiltelefon über gutes und farbenfrohes Essen

Mittlerweile gibt es Reaktionen aus aller Welt inklusive Anfragen für Franchise-Aufträge aus Brasilien und anderen Staaten. Die Frage bleibt, was ein kleines Lokal einer Familie in Salzburg aus diesem Hype mittel- oder langfristig machen könnte? Rein wirtschaftlich könnte vieles im theoretischen oder fantasievollen Bereich bleiben, sagen Fachleute. Auf lokaler und regionaler Ebene sei der große Erfolg mit diesem Internetvideo viel konkreter, praxis- und lebensnah.

„Virales Marketing“ ist das Zauberwort

Für die gezielte Bewerbung des Videos in Facebook hat die kleine Salzburger Firma übrigens keinen Cent investiert. Es habe sich alles von selbst so entwickelt, sagt Juniorchefin Chou: „Dieser Volltreffer war Zufall.“

„Virales Marketing“ nennen Fachleute dagegen spezielle Strategien, bei denen solche „Erfolge“ geplant werden. Eine Information, ein Foto oder ein Video soll sich dabei wie eine „Epidemie“ im Netz verbreiten. Allerdings lässt sich ein Durchbruch bei Millionen kaum bis gar nicht planen. Er folgt eigenen Gesetzen, die schwer oder nicht zu beeinflussen sind.

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Sushi-Video als Massenphänomen

ORF-Redakteur Michael Frey hat sich bei dem kleinen Gastbetrieb in Salzburg-Liefering erkundigt.

Essen war schon immer ein großes Thema in Sozialen Netzwerken. Kommunikationswissenschafter Philip Sinner sagt, dass das Video ohne Ton produziert ist, mag den weltweiten Erfolg begünstigt haben: „Dadurch kann es weltweit angeschaut werden. Es sind sehr viele englischsprachige Kommentare dabei. Wenn das Video einmal den Sprung zu einem vielbesuchten Portal geschafft hat, dann vervielfältigt sich das immer schneller.“

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