Salzburger helfen steirischer Bibliothek

Einen außergewöhnlichen Hilfseinsatz leisten Salzburger Fachleute in der Steiermark: In der Stiftsbibliothek von Admont haben schädliche Insekten die wertvollen Bücher befallen. Die Spezialisten führen eine Generalreinigung durch.

Die Benediktinterabtei Admont in der Steiermark beherbergt die weltweit größte Stiftsbibliothek. Die Mönche haben sie für bis zum 60.000 Besucher im Jahr geöffnet. Mit den Gästen und auch über undichte Fenster kamen aber auch Schädlinge, denen das viele Papier und der Leim Nahrung bieten. Im Jahr 2014 stellten Experten einen verheerender Schädlingsbefall fest. Stiftsbibliothekar Pater Maximilian Schiefermüller sagte, dass man mit dem Befall der Schädlinge überrascht worden war. „Der Befall war viel größer, als das was wir gedacht haben. Ich habe dann die Begasung der Bibliothek angeordnet - zum ersten Mal seit ihrem Bestehen.“

70.000 Bücher müssen gereinigt werden

Sulfuryldifluorid hat auch dem letzten Bücherwurm den Gar ausgemacht. Aber damit war die Arbeit nicht getan, denn die vielen Kadaver sind wieder Nahrungsgrundlage für Pilze und Bakterien. Deswegen muss Buch für Buch, Seite für Seite gereinigt werden. Mit der Leitung dieses Projekts beauftragte man den Restaurator des Stadtarchivs Salzburg, Christian Moser. Er machte sich mit der Bewältigung von schier unlösbaren Aufgaben einen Namen. "Unsere Aufgabe ist es, 70.000 Bücher zu reinigen. Fast zwei Kilometer Regal zu reinigen und das natürlich, ohne dass der Besucherstrom gestört wieder.

Eigene Reinigung mit Silber entwickelt

Silberfischchen, Kräuterdiebe, Museumskäfer und Florfliegenleichen ruhen sanft zwischen den ehrwürdigen Seiten. Zusammen mit Haarnadeln und viel, viel Staub der letzten Jahrhunderte. Auch die verborgensten Winkel der barocken Bibliothek werden generalüberholt. Zur schonenden Desinfektion der verstaubten Regale hat Christian Moser die Reinigung mit einer Silberlösung entwickelt. Und so werden hoffentlich die alten Bücher für einige Jahrzehnte von Schädlingen ihre wohlverdiente Ruhe haben. Im Herbst dieses Jahres wird das Projekt abgeschlossen.