Politiker streiten über Schulessen

Um das Mittagessen für die Salzburger Schulkinder ist ein Polit-Streit entbrannt. Die SPÖ fordert, dass bis 2030 an allen Schulen in einer eigenen Küche hochwertige Mahlzeiten für die Kinder gekocht werden.

„Frisch gekocht in allen Schulen“, so heißt die vieldiskutierte Forderung auf den Plakaten der Landes-SPÖ. Beispiele, wie unterschiedlich mit dem Schulessen umgegangen wird, gibt es viele: In der Volksschule in Salzburg-Aigen beispielweise: Täglich um 12.00 oder um 13.00 Uhr bekommen die Kinder, die auch am Nachmittag betreut werden, ein warmes Mittagessen. Das wird zuerst in St. Pölten frisch gekocht, dann nährstoffschonend schockgefroren und zwei Mal pro Woche nach Salzburg geliefert. In den Heißluftöfen dauert es jeweils etwa zwei Stunden um die Gerichte zu erwärmen.

Essen; Schulkinder;

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Das Essen in der Volksschule Salzburg-Aigen wird in Niederösterreich gekocht und dann nach Salzburg geliefert

Den meisten Kindern schmeckt es

Mehr als 2.000 Mädchen und Buben in den rund 30 öffentlichen städtischen Pflichtschulen werden seit zehn Jahren so verköstigt. Denn Kindern schmeckt es meistens, sagte auch Isabell Truta aus der ersten Klasse: „Es schmeckt immer lecker.“ David Inoto aus der dritten Klasse mag es nicht immer: „Das ist so halb-halb.“

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Den meisten Kindern schmeckt das Mittagessen in der Volksschule Salzburg-Aigen

Früher wurde das warme Essen von einer Salzburger Küche geliefert. Die tägliche Anlieferung wurde aber zum Problem, erklärte Direktor Friedrich Eberl: „Das Essen ist entweder nicht pünktlich da gewesen oder war schon um 9.00 Uhr früh da und ist in den Warmhalteboxen einfach nicht mehr warm geblieben.“ Er fände die jetzige Variante besser und günstiger. Auch Vizebürgermeistern Anja Hagenauer (SPÖ) ist sicher, dass man mit dem Essen aus Niederösterreich einen richtigen Weg gehe: „Solange wir nicht überall Schulküchen haben.“

SPÖ: „Viele Kinder kein Angebot zu Mittag“

Ein anderes Beispiel gibt es in Wals-Siezenheim (Flachgau): Die sechs öffentlichen Pflichtschulen werden von örtlichen Gasthäusern versorgt. Um elf Uhr wird das Essen geliefert. Die Kosten von sechs Euro pro Menü teilen sich in Stadt und Land jeweils die Gemeinde mit den Eltern. Landes-Schulinspektorin Birgit Heinrich sagte, dass dahinter ein ganz großer Qualitätsprozess stecke, den die Direktoren auch verfolgen wollen.

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In Wals-Siezenheim wird das Essen für die Schüler in einem Gasthaus mitgekocht

Die Landes-SPÖ brachte dieses Thema auf den Tisch. Vorsitzender Walter Steidl meinte, dass viele Kinder kein Angebot zum Mittagstisch hätten. Es sei nicht das Thema, ob das Essen schmeckt oder nicht, sondern: „Wir haben viele tausende Kinder, die dieses Mittagstisch-Angebot einfach nicht bekommen.“

Umfrage bei den Eltern im Herbst

Die SPÖ plant für den Herbst unter den Salzburger Eltern eine Umfrage, wo die Angebote nach einem warmen Mittagessen den Schulen ausreichend sind oder nicht.

Der Ärztliche Leiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, Friedrich Hoppichler meinte, dass es viele regionale Unterschiede beim Schulessen gebe. Wichtig sei ein einheitliches Bild und ein einheitlicher Ablauf. Seine Lösung sei pragmatisch: Jedem Kind im Bundesland soll man das Recht auf ein warmes Mittagessen gewähren. Kinder würden aber auch einen kindgerechten Speiseplan brauchen, sagte Hoppichler.

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Polit-Streit um Schulessen

Romy Seidl berichtet über das Essen in den Salzburger Schulen.

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