Seekirchen: Bürgerbefragung zu Wirtshaus?

In Seekirchen (Flachgau) könnte es im Herbst eine Bürgerbefragung zum Umbau eines Wirtshauses im Zentrum geben. Die Gemeinde will das angekaufte Gebäude aufwendig sanieren, eine grüne Liste ist dagegen.

Die Stadtgemeinde Seekirchen kaufte das Wirtshaus Hofwirt im Vorjahr um 550.000 Euro an. Schon damals protestierte die grüne Liste „Lebenswertes Seekirchen“ lautstark - es sei nicht Aufgabe der Stadtgemeinde, mit Steuergeld ein Wirtshaus zu kaufen und sich erst danach ein Nutzungskonzept zu überlegen.

Gemeinde: Maximal 1,25 Millionen Euro für Umbau

Jetzt entschied sich eine Fachjury im Auftrag der Gemeinde für eines von fünf Umgestaltungs- und Sanierungskonzepten für den Wirt. Demnach sollen im Erdgeschoß in einer Greißlerei künftig Produkte des täglichen Bedarfs aus der Region verkauft werden. Gleich nebenan sollen diese Produkte in einem Gastronomiebetrieb verkocht und serviert werden.

Hofwirt in Seekirchen im Winter

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Der Hofwirt in Seekirchen sorgt für Streit

Der Veranstaltungssaal im ersten Stock soll saniert werden - insgesamt soll das Gebäude barrierefrei werden. Dafür soll ein Lift eingebaut werden. Zudem soll das Gebäude wärmegedämmt werden. Für die Sanierungs- und Umbauarbeiten legte die Stadtgemeinde eine Kostenobergrenze von 1,25 Millionen Euro netto fest, betonte Bürgermeisterin Monika Schwaiger (ÖVP) auf Nachfrage. Sollte es sich bei der Umsetzung finanziell irgendwo nicht ausgehen, müsse man eben anderswo beim Umbau des Hofwirtes einsparen, so Schwaiger.

Kritik: Kosten tatsächlich doppelt so hoch

Bis die Pläne allerdings umgesetzt werden, könnte es noch dauern: Denn die grüne Liste Lebenswertes Seekirchen sammelte genau 899 Unterschriften, um eine Bürgerbefragung gegen das Projekt Hofwirt durchzusetzen.

Die Liste fordert jetzt den Abriss des Hofwirts: Das Gebäude sei baufällig und nicht denkmalgeschützt, argumentiert sie. Ein Umbau werde doppelt so teuer wie von der Bürgermeisterin angegeben - nämlich rund 2,5 Millionen Euro. Statt des Wirtshaues solle eine Begegnungszone mitten im Zentrum von Seekirchen entstehen, fordert „Lebenswertes Seekirchen“.

Bürgerbefragung bei 800 gültigen Unterschriften

Die 899 Unterschriften würden derzeit geprüft, heißt es von Bürgermeisterin Monika Schwaiger. Wenn 800 von ihnen gültig sind, muss es eine Bürgerbefragung zum Thema geben. Dafür käme voraussichtlich der 11. September in Frage, so Schwaiger.

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