Salzburger „Energy Globe“ verliehen

Im ORF Landesstudio ist Dienstagabend der Umweltpreis „Energy Globe“ vergeben worden. Insgesamt wurden fünf Salzburger Projekte ausgezeichnet, die auf Nachhaltigkeit setzen und dem Klimawandel entgegenwirken.

Der Preis soll die besten Ideen bekannt machen, um die ehrgeizigen Klimaziele im Bundesland zu erreichen. 31 Projekte zum Klimaschutz wurden für den Salzburger Energy Globe heuer eingereicht. Die Jury muss aus den unterschiedlichsten Ideen wählen, erläutert der Initiator des „Energy Globe“, Wolfgang Neumann. „Man kann heute schon mit Stolz sagen, dass es praktisch für jedes Problem auf unserer Welt eine Lösung gibt. Wir müssen nur vom Reden zum Handeln kommen.“

Der Preis für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ging an die Heimat Österreich für das Nullemissionshaus in Anif, an die 100-Dächer-Photovoltaik-Initiative der Salzburg AG, sowie an den Seekirchner Heizungserzeuger Windhager, den Dachverband der Wasserversorger und das Landessportzentrum in Rif.

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Das Nullemissionshaus in Anif hat einen „Energy-Globe“ gewonnen

Innovative Siegerprojekte

Das „Nullemission“-Mehrparteien-Haus in Anif bindet mehr Kohlenstoffdioxid bindet, als beim Bau und im Betrieb freigesetzt wird. Das „Zero Carbon Building“ aus nachwachsenden Rohstoffen sorgt mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe für Behaglichkeit und warmes Wasser, schildert Stephan Gröger von der Wohnbaugesellschaft „Heimat Österreich“.

„Im vergangenen Winter haben wir sehr gute Erfahrungen mit dieser Bauweise gemacht. Wir sehen, dass sich die Heizkosten aufgrund dieses Energiesystems teilweise um 80 Prozent reduziert haben. Die Bewohner sind sehr zufrieden und fühlen sich sehr wohl. Der Holzbau in Kombination mit der Wärmeoptimierung funktioniert tadellos“, sagt Gröger.

HTL-Schüler entwickelten Leichtbau-Elektroauto

Zero Emission hat sich auch ein Seekirchner Heizkessel-Hersteller zum Ziel gesetzt und einen besonders umweltfreundlichen Kessel für Hackschnitzel und Pellets entwickelt. „Wir verwenden eine Hackgut-Heizung. Im unteren Bereich vergasen wir das Hackgut, dass dann durch das andere, unverbrannte Hackgut geht. Wir entzünden nur mehr das reine Holzgas. Somit verbrennen wir auf die sauberste Art, die technisch derzeit überhaupt möglich ist.“

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Das Leichtbau-Elektro-Auto der HTL Schüler

Salzburger HTL-Schüler haben einen sparsamen Leichtbau-Elektro-Flitzer Skorpion entwickelt, während die Salzburger Wasserversorger allen lecken Rohrleitungen im Land den Kampf angesagt haben. „Der vergangene Herbst hat uns aufgezeigt, dass wir durchaus noch Defizite haben. Daher finde ich es ganz wichtig, dass das Wasser, das wir in unseren Gewinnungsanlagen zum Konsumenten bringen, dort auch wirklich in der vollen Menge ankommt. Was wir sicher nicht wollen, ist dass das Trinkwasser eine Anreicherungsanlage von Grundwasser wird“, sagt Winfried Kunrath vom Dachverband der Wasserversorger.

Photovoltaik-Programm der Salzburg AG gefragt

Erneuerbare Energie vom Dach nutzen und möglichst viele Hausbesitzer ermuntern, selbst Strom zu produzieren, will die Salzburg AG mit ihrer 100-Dächer-Initiative erreichen, sagt Salzburg AG-Vorstand Leonhard Schitter.

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Die 100-Dächer-Initiative soll Hausbesitzer motivieren, Photovoltaik-Anlagen zu installieren

„Photovoltaik ist eine Technologie der Zukunft, daher haben wir dieses 100 Dächer-Programm aufgelegt, wo wir 100 Häuslbauern die Möglichkeit bieten, mit unserer Technologie und unserem Know How Sonnenstrom zu erzeugen. Schon in den ersten Stunden nach Auflegung des Programms sind bei uns die Telefone heiß gelaufen. Die Umsetzung schreitet gut voran. Die ersten Dächer sind schon mit Photovoltaik-Anlagen bestückt.“

Für Erreichung des Klimaziels noch viel zu tun

Um so aber bereits in vier Jahren das nächste Klima-Etappenziel des Landes zu erreichen, liegen noch immer viel zu viele Dächer zur Stromerzeugung brach. Bis 2020 will das Land die Hälfte seines Stromverbrauchs aus erneuerbarer Energie decken.

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„Energy Globe“ verliehen

Mit dem „Energy Globe“ werden Projekte ausgezeichnet, die dem Klimawandel entgegenwirken.

„Gemeinden sind Träger des Energie-Masterplans“

Der zuständige Energielandesrat Josef Schwaiger verwies auf die Gemeinden, als Träger des Energie-Masterplans 2020 des Landes Salzburg. Dieser besteht aus zwei Säulen. Zum einen soll 46 Prozent der Energie in Salzburg aus erneuerbaren Energiequellen kommen, zum anderen soll 54 Prozent mehr an Treibhausgasen und Energie eingespart werden.

Es sei ein „ambitioniertes Ziel“ des Landes, erklärte Schwaiger, aber es gebe schon spürbar mehr Beratungen und mehr Förderanträge. Generell seien die Gemeinden und auch die Bürger die Träger des Energie-Masterplans. „Wir müssen jetzt Boden legen, dass es auch nach 2018, 2019, 2010 gut weitergeht“, sagte Landesrat Schwaiger Dienstagabend bei der Verleihung des Salzburger „Energy Globe“.