Schlepper als Koordinator für Terroristen?
Laut „Salzburger Nachrichten“ soll einer der drei Beschuldigter und mutmaßlichen Schlepper mit den Terror-Anschlägen in Paris in Zusammenhang stehen. Die drei Männer sind vor kurzem über Ungarn in Österreich eingereist und mit 14 Personen in einem Fahrzeugkonvoi unterwegs, teilte die Staatsanwaltschaft Eisenstadt der APA auf Anfrage mit.
Grenze bei Salzburg ausspioniert?
Der Zugriff durch Polizisten der Spezialeinheit Cobra ereignete sich Anfang dieser Woche nahe dem Grenzübergang Walserberg auf Salzburger Seite des Grenzlandes. Ein Verhafteter soll bei den Terroranschlägen von Paris am 13. November zwar keiner der Hauptakteure gewesen sein, jedoch eine koordinierende Rolle übernommen haben, berichteen die SN auf „gut informierte Polizeikreise“.
Der Mann soll Schlepperfahrten via Österreich nach Deutschland nur zur Tarnung durchgeführt haben und mit Komplizen jene Orte, an denen die Polizei in Österreich kontrolliert, ausgekundschaftet haben. Die Polizeiaktion erfolgte in enger Absprache mit ungarischen Behörden und den dortigen Spezialeinheiten.
BKA und Innenministerium dementieren
Auf Anfrage des ORF Salzburg konnten am Samstag weder die Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) noch der Sprecher des Innenministeriums (BMI) den im Zeitungsbericht geäußerten Terrorverdacht bestätigen. Es habe sich um drei Festnahmen wegen Schlepperei gehandelt. Das Einsatzkommando Cobra dabei werde routinemäßig eingesetzt, wenn ein „Potenzial zur Eskalation“ vorhanden sei, sagt BMI-Sprecher Karl-Heinz Grundböck. Bei Terrorverdacht sei das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung zuständig. Und diese Kollegen seien an diesem Fall definitiv unbeteiligt, sagen Grundböck und die Sprecherin des BKA, Silvia Strasser.
Links:
- Erster Prozess gegen Terrorverdächtigen (salzburg.ORF.at; 22.4.2016)
- Salzburger U-Häftling an Massaker beteiligt? (salzburg.ORF.at; 10.4.2016)
- Dschihadisten bleiben vorerst in Puch (salzburg.ORF.at; 25.3.2016)