Sexuelle Nötigung: Mozarteum-Chef angeklagt

Der Rektor der Universität Mozarteum Siegfried Mauser muss sich vor dem Amtsgericht München wegen sexueller Nötigung verantworten. Er soll als Chef der Musikhochschule in München zwei Frauen sexuell belästigt haben.

Die Opfer sollen eine Professorin und eine Konzert-Gitarristin der Münchner Musikhochschule gewesen sein. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ soll der jetzige Mozarteum-Chef Siegfried Mauser die beiden Frauen massiv bedrängt haben. Einer der beiden hätte er einen Zungenkuss aufgezwungen, der anderen Frau soll Mauser in den Schritt gegriffen haben, so die Vorwürfe.

Vorfälle sollen sieben und vier Jahre her sein

Einer der beiden Vorfälle soll sich 2012 abgespielt haben, der andere bereits 2009 - also vor sieben Jahren. Warum beide Frauen die angeblichen Belästigungen erst im Vorjahr angezeigt haben, ist nicht bekannt.

Mauser: „Völlig unverfängliche Begegnungen“

Die Anwälte von Siegfried Mauser vermuten, der Hintergrund der Anschuldigungen könnte ein schon länger schwelender Konflikt um Postenvergaben in München sein. Der Mozarteum-Chef selbst weist in einer schriftlichen Stellungnahme alle Beschuldigungen vehement zurück. Es habe sich um „völlig unverfängliche Begegnungen“ gehandelt. Er habe sich nichts vorzuwerfen und bestreitet jede Form von sexueller Nötigung, betont Mauser.

Mauser beantragte sofortige Beurlaubung

Mauser beantragte am Samstag seine sofortige Beurlaubung bis alle Vorwürfe geklärt sind. Er wolle damit vermeiden, dass die Universität Schaden nimmt. Der Rat stimmte dem Ansuchen zu und betonte, auf eine rasche rechtliche Klärung zu hoffen. Die Geschäfte führt „bis auf Weiteres“ Vizerektorin Brigitte Hütter.