80er-Streit: Peinliches Zahlenspiel

Seit 2013 erhitzt „Tempo 80“ auf der Autobahn, ein Thema der Grünen, die Gemüter in Salzburg. Ein Fachmann sagt, durch das Limit steigen die Unfallzahlen. Wie mit dem Streit nun umgegangen wird, ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten - eine Analyse.

Von Gerd Schneider, Chefredakteur, ORF Salzburg

Als das 80er-Autobahnlimit im Frühjahr vergangenen Jahres plötzlich nicht mehr nur politische Idee sondern Realität war, reagierten viele Autolenker mit großem Ärger. In der Debatte und angesichts des Umgangs mit dem Thema wird man an die alte Redensart erinnert: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Sachverständiger tritt an

Da tritt ein gerichtlich beeideter Unfallexperte und Techniker an, um auf etwas aufmerksam zu machen, was ihm als Fachmann aufgefallen und offenbar durch Zahlen auch zu belegen ist. Dass sich die Unfallzahlen seit Einführung von Tempo 80 deutlich erhöht haben. Die Zahlen sollen bekanntlich von der Polizei selbst stammen. Aber anstatt sich dem Thema zu stellen und zu versuchen, das Problem zu lösen, wird daraus ein für alle Beteiligten peinliches Zahlenspiel gemacht.

Plötzlich gibt es die Zahlen doch

Zunächst streitet die Polizei die Existenz der Zahlen ab. Dann gibt es sie doch. Aber sie müssten „erst aufbereitet“ werden, „damit man sie versteht“, heißt es. Die Zahlen stehen übrigens in einer Excel-Datei - für ein Computerprogramm, das geschaffen wurde, um kompliziertere Daten als Unfallzahlen verständlich darzustellen.

Mehr dicke als bessere Luft?

Eigentlich sollte der grüne 80er nur für bessere Luft sorgen. Seit es ihn gibt, sorgt er allerdings für dicke Luft und für jede Menge Erklärungsbedarf.

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