Heumilch unter EU-Schutz

Seit Samstag ist österreichische Heumilch als „garantiert traditionelle Spezialität“ EU-weit geschützt. Am Samstag wurde das Gütesiegel in Salzburg von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) offiziell verliehen.

Kühe fressen Heu im Stall

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Fütterung mit Heu, Gras ist Pflicht

Unter der Marke „Heumilch“ darf künftig nur jener Bauer seine Produkte verkaufen, der sich an Richtlinien hält, die von Salzburger Landwirte mitentwickelt wurden. So dürfen für Heumilch die Kühe im Winter nur mit Heu gefüttert werden. Im Sommer gibt es dann ausschließlich Gras auf der Weide. Silofutter darf nicht verwendet werden. In Salzburg gibt es derzeit rund 3.000 Bauern, die so produzieren.

Zwischen „normaler“ und Bio-Milch platziert

Die Heumilch ist eine Marktnische, die in den letzten Jahren Aufschwung erlebt hat. Sie ist zwar etwas teurer als normale Milch, aber immer noch billiger als Bio-Milch: „In Salzburg hat die Milchproduktion einen ganz hohen Stellenwert“, sagt Spar-Konzernsprecherin Nicole Berkmann. „Darum ist die Salzburger Milch in Salzburg auch etwas ganz Besonderes. Darum ist es wichtig im Sortiment.“

„Wir kaufen nur die Heumilch - und für uns spielt es keine Rolle, wenn die zehn oder 20 Cent mehr kostet“, sagt einer der Heumilch-Käufer, Peter Eibl aus Salzburg.

Gütesiegel "Geschützte traditionelle Spezialität"

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Das Gütesiegel „Garantiert traditionelle Spezialität“

Siegel bisher an zehn Produkte EU-weit verliehen

Die Heumilch ist das erste Produkt im deutschen Sprachraum, das dieses Gütesiegel bekommt. EU-weit wurde es seit Jänner 2014 bisher an zehn Produkte verliehen - davon vier aus Bulgarien. „An die 15 Prozent der österreichischen Milch ist heute Heumilch“, sagt Landwirtschaftsminister Rupprechter. „Mit der ‚garantiert traditionellen Spezialität‘ wird ein Standard geschaffen, an dem sich auch die Konsumenten orientieren können.“

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Heumilch von der EU geschützt

Seit Samstag ist „Heumilch“ eine von der EU geschützte „garantiert traditionelle Spezialität“. Das Gütesiegel wurde in Salzburg verliehen.

„Wir haben vor vier bis fünf Jahren begonnen, diese besondere Wirtschaftsweise der Heumilchbauern, die wir im Westen Österreich noch haben, den Konsumenten zu erzählen“, sagt Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch und Bauer in Straßwalchen (Flachgau). "Wir sind angetreten, dass wir größtes Premium für ernährungsbewusste Konsumenten jeden Tag frisch auf den Tisch bringen. Es ist eine Möglichkeit, dass man den bäuerlichen Betrieben auch eine Perspektive und eine Zukunft gibt.