Wals: Enorme Nachfrage für Ruftaxi

Der neue Ruftaxi-Bus in der Gemeinde Wals-Siezenheim (Flachgau) übertrifft alle Erwartungen. Ende 2015 wurden zwei teure und kaum genutzte Buslinien durch vier Ruftaxibusse ersetzt. Seither ist die Nachfrage rasant gestiegen.

Die großen Busse der Linien 31 und 32, die mit nur wenigen Passaieren besetzt werden, sind Vergangenheit. Jetzt fahren Kleinbusse der Taxívereinigung 8111 nach Bedarf durch das große Gemeindegebiet von Wals-Siezenheim mit seinen 12.000 Einwohnern. Dieses individuelle Verkehrsmittel ist nicht nur um ein Drittel günstiger als die Linienbusse, sondern wird auch deutlich öfter genützt als erwartet, bestätigt der Walser Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP).

Walser Ruftaxi

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Die Nachfrage nach dem Walser Ruftaxi übertrifft alle Erwartungen

„Das neue System hat voll eingeschlagen. Pro Bus werden pro Tag 170 bis 240 Kilometer abgespult und wir haben schon so viele Tickets gebraucht, dass wir bereits nachbestellen müssen. Und wir sind inzwischen auch zur Überzeugung gelangt, dass wir auch Mehrfahrten-Tickets brauchen. Da wollen wir 30-Punkte-Karten anbieten“, sagt Maislinger.

Ruftaxi fährt bis zu 80 Mal am Tag

Am Fahrpreis kann es nach des Ansicht das Bürgermeisters nicht liegen, dass das neue System so gut angenommen wird. Denn der Linienbus hat auch nicht viel mehr als einen Euro gekostet, betont Joachim Maislinger. „Viele Fahrten, die früher mit dem Pkw gemacht wurden, werden jetzt mit dem Bus erledigt. Das System ist nämlich unkompliziert und praktisch, weil auf die direkte Strecke Bedacht genommen werden kann und das Taxi Fahrgäste auf Wunsch auch direkt nach Hause bringt.“

Walser Ruftaxi

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In Wals-Siezenheim schätzen immer mehr das flexible System

Nur zehn Prozent der Wals-Siezenheimer haben früher die Öffis genutzt, jetzt fährt die Funktaxivereinigung 8111, der auch die Busse gehören, mit dem WalSie-Taxi bis zu 80 Mal am Tag.

Etliche weitere Gemeinden übernehmen System

Weitere Beispiele für ein erfolgreiches Bürgerbus-System gibt es zum Beispiel in St. Georgen (Flachgau) oder Zell am See (Pinzgau), wo allerdings Freiwilligen-Vereine den Bürgerbus betreiben. Die Idee stößt jedenfalls im ganzen Land auf Interesse - so zum Beispiel auch in Henndorf, bestätigt Bürgermeister Rupert Eder (ÖVP).

„Wir haben in unserer Gemeinde ziemlich viele Hügel, weshalb gewisse Ortsteil zu Fuß oder mit dem Rad nicht so einfach zu erreichen sind. Und da gab es Anfragen für so einen Bürgerbus.“

Verkehrsverbund sichert Unterstützung zu

Ob in Henndorf tatsächlich ein Bürgerbus kommt, muss erst eine Befragung zeigen. Das Wohlwollen des Verkehrsverbunds wäre ihm jedoch sicher, versichert die Geschäftsführerin des Salzburger Verkehrsverbundes, Allegra Frommer.

„Diese Konzepte sind jetzt so richtig im Kommen und am Walser Ruftaxi waren wir aktiv beteiligt. Denn uns ist wichtig, die Gemeinden bestmöglich mit Anschlüssen zu versorgen, um möglichst nah am Bürger zu sein.“ Im Gespräch sind derzeit unter anderem Bürgerbus-Fahrscheine, die auch für Bus und Bahn gelten und derzeit in Werfenweng (Pongau) getestet werden.

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Boom bei Bürgerbussen und Ruftaxis

Immer mehr Salzburger Gemeinden bieten Bürgerbusse und Ruftaxis an. Das System erfreut sich steigender Nachfrage - vor allem deshalb, weil es sehr flexibel ist.

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