Austria-Insolvenz: Entscheidung vertagt

Die Zukunft des mit 1,4 Mio. Euro verschuldeten Fußball-Erstligisten Austria Salzburg bleibt ungewiss. Im Sanierungsverfahren wurde am Dienstag nicht über einen Ausgleich entschieden, da Gläubiger eine höhere Quote forderten.

Die Abstimmung der rund 100 Gläubiger über den Ausgleich soll nun am 1. März stattfinden, wie Gerichtssprecher Imre Juhasz mitteilt. Die Gläubige fordern nun eine höhere Quote von ca. 40 Prozent, statt der bisher angepeilten 20 Prozent. „Es ist Dienstag deshalb nicht zur Abstimmung gekommen“, sagte Juhasz. Bis zur nächsten Tagsatzung in dem Insolvenzverfahren werde der Betrieb des Vereins fortgesetzt.

Gläubiger nicht überzeugt

Dem Klub gelang es Dienstag in der eineinhalbstündigen Verhandlung nicht, die Mehrheit der Gläubiger vom Sanierungsplan zu überzeugen. Die zweiwöchige Frist zum Nachbessern ist als Rückschlag im Überlebenskampf der Austria zu bewerten. „Die Schuldnerin, die Austria, ist jetzt gefordert, dass sie hier einen adäquaten Sanierungsplan vorlegt“, kommentierte Erich Grausgruber vom Kreditschutzverband von 1870. Das Angebot der Klubführung sei zu wenig.

Eine „Kopfmehrheit“ der Gläubiger hätte sich zwar für einen Sanierungsplan mit einer 20-Prozent-Quote ausgesprochen, die notwendige Kapitalmehrheit sei aber nicht vorgelegen. Das erklärte der Masseverwalter Stefan Lirk. Die Großgläubiger, vor allem Baufirmen, sollen die Quote von 40 Prozent gefordert haben.

Tagsatzung (Verhandlung) im Konkursverfahren gegen Austria Salzburg am Salzburger Landesgericht

ORF

Im Konkursverfahren kam es am Dienstag zu keiner Einigung

„Werden 100.000, 120.000 Euro brauchen“

Auf die Klubverantwortlichen wartet jetzt eine Herkules-Aufgabe, wenn sie den Konkurs noch abwenden wollen. Es muss Geld her: „Wir schätzen jetzt grob, dass wir um die 100.000, 120.000 Euro von der Kapitalmehrheit noch brauchen werden“, sagte Austria-Obmann Fredy Scheucher. „Wir werden jetzt einmal die nächsten Tage nutzen, uns intern besprechen, wie wir vorgehen wollen. Wir werden auch mit dem einen oder anderen Gläubiger sprechen, um ihn ‚umzudrehen‘.“

Angespannte Stimmung

Die Stimmung während der Verhandlung am Dienstag war dem Vernehmen nach aber einigermaßen angespannt: „Die Gläubiger haben einfach das Recht, hier mehr zu fordern“, betonte Grausgruber. „Das haben sie heute getan. Wir bewerten das rein wirtschaftlich.“

Der Salzburger Klub hatte im November 2015 einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Eine Mehrheit der Gläubiger muss dem Ausgleich zustimmen und auch die Summenmehrheit bilden. Die angebotene Quote ist ihnen aber zu gering, sie wollen eine Verbesserung. Es wird nun offenbar eine Quote von rund 40 Prozent angestrebt.

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Keine Entscheidung über Austria

Mit einer Vertagung endete am Dienstag die Verhandlung im Salzburger Landesgericht zur Zukunft des Fußballvereins Austria Salzburg.

Kostenexplosion beim Stadion als Ursache

Als Insolvenzursache werden Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Stadionumbau in Maxglan angeführt. Den Gläubigern war im Zuge des Sanierungsplans zunächst eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten worden.

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