Seilbahnen als Jobgarantie in der Heimat

Sie sind die heimlichen Stars der Skigebiete, stehen aber selten im Rampenlicht: die Seilbahntechniker. Der noch sehr junge Beruf wird immer stärker nachgefragt, bietet er doch eine Jobgarantie in der Heimat.

Mit Klischees vom sonnengebräunten „Liftler“ hat der Betrieb von Salzburgs größten Seilbahnen nichts mehr zu tun. Seilbahntechniker sind bis auf’s letzte gefordert, es ist ein hoch technisierter Beruf.

Die Arbeit der Seilbahntechniker beginnt noch vor dem ersten Skifahrer mit der täglichen Inspektion. Damit gut 150 Millionen Passagiere pro Jahr unfallfrei auf Salzburgs Berge kommen, wird bei der morgendlichen Kontrolle der Bahn ganz genau geschaut. Klettergurt und Schwindelfreiheit sind besonders in der Bergstation beim Schmieren der Zugseilführung gefragt.

Vielseitigkeit fasziniert Lehrlinge

Seit acht Jahren gibt es Seilbahntechniker jetzt als Lehrberuf, das Interesse ist enorm, sagt Seilbahnfachmann Thomas Bernsteiner aus Zell am See (Pinzgau): „Ich habe mich einmal für einen Schnuppertag entschieden und habe dann festgestellt, dass die Verbindung von Technik und Natur genau das ist, was ich machen möchte. Es gibt nichts Schöneres als auf den Bergen zu arbeiten.“

Seilbahntechniker

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Der Beruf des Seilbahntechnikers ist sehr vielseitig

Insgesamt 300 Seilbahntechniker für Österreich, Italien und Deutschland haben die einzige Seilbahntechnik-Schule in Hallein (Tennengau) absolviert. 70 davon arbeiten heute in Salzburg. Für Wolfram Huber, Seilbahntechniker im vierten Lehrjahr ist es ein vielseitiger Beruf: „Man hat von allem etwas dabei, ob es jetzt Hydraulik ist oder Elektrotechnik.“

Der Seilbahntechniker sei zuständig für die Sicherheit der Skigäste, sagt Johann Peter Rautenbacher, der Berufsschuldirektor in Hallein: „Er ist für alle technischen Sachen im Bereich der Seilbahn selbst zuständig, für die Wartung und den Betrieb, für die metallurgischen Sachen und die elektrotechnischen Sachen. Es ist ein sehr umfangreicher Beruf.“

Lehrberuf bei Mädchen immer beliebter

Und diese Vielfalt fasziniert auch zunehmend Frauen. Drei im Land haben den Beruf ergriffen - gleich zwei davon arbeiten für Salzburgs derzeit größte Gondelbahn in Wagrain (Pongau), etwa Bibiana Riepler, die aktuell im ersten Lehrjahr ist: „Man muss genau sein, und es ist auch anstrengend, aber mit taugt das. Deswegen habe ich mir diesen Beruf ausgesucht.“

Bei den Wagrainer Bergbahn-Technikern werden die Frauen als Kolleginnen jedenfalls besonders hoch geschätzt, sagt Ausbildungsleiter Josef Viehhauser: „Diese Mischung ist sehr wichtig für das Arbeitsklima und speziell für das Betriebsklima. Die werden natürlich teilweise auch hofiert.“ Ein besonderer Reiz sei für viele auch, dass sie in der engeren Heimat arbeiten können.

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Immer mehr junge Frauen ergreifen den Beruf der Seilbahntechnikerin

Klimawandel bereitet keine Sorgen

Frisch geprüfte Seilbahntechniker steigen mit monatlich 1.700 Euro brutto in den Beruf ein. Nicht zur Arbeit zu pendeln und jede Saison gratis Skifahren können, macht den Beruf vor allem Innergebirg zunehmend attraktiv.

Trotz des Klimawandels ist der Beruf des Seilbahntechnikers ein sicherer, sagt Ferdinand Eder, der Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft: „Witterungsschwankungen hat es auch in der Vergangenheit immer gegeben. Der Lehrberuf Seilbahntechniker ist für die Jugendlichen eine hervorragende Möglichkeit in den Regionen, in den sie leben, zu arbeiten.“

Die Karrieremöglichkeiten seien vielfältig, ergänzt Eder: „Zum einen im Unternehmen selbst bis hin zum Betriebsleiter durch weiterführende Ausbildungsmaßnahmen. Man kann aber auch einen HTL-Lehrgang besuchen, der dann letztlich einem HTL-Ingenieur gleichkommt.“

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Seilbahnen als Jobmotor in der Heimat

Der Lehrberuf Seilbahntechniker wird in Salzburg immer beliebter, vor allem die Gelegenheit im Heimatort zu arbeiten wird dabei geschätzt.