ÖNB kritisiert Aberkennung von Ehrendoktorrat

Der Österreichische Naturschutzbund (ÖNB) kritisiert in einer Stellungnahme die Aberkennung der Ehrendoktorwürde des Biologen Konrad Lorenz durch die Universität Salzburg. Die Uni widerrief das Ehrendoktorrat im Dezember.

Grund für den Widerruf war das Bekenntnis des Nobelpreisträgers und weltbekannten Verhaltensbiologen zur NS-Ideologie. Die Uni Salzburg leitete hinsichtlich möglicher nationalsozialistischer Belastungen geehrter Persönlichkeiten 2014 eine Studie ein. Darin kamen Experten zu dem Entschluss, dass Lorenz wesentliche Elemente der rassistischen Nazi-Ideologie verbreitete hätte. Deswegen widerrief die Uni das Ehrendoktorat im Dezember. Das kritisierte jetzt wiederum der Naturschutzbund. Konrad Lorenz war dessen langjähriger Ehrenpräsident.

„International diffamierende Schande“

In der Stellungnahme bezeichnete der Naturschutzbund es als „international diffamierende Schande“, dass die Universität Konrad Lorenz die Ehrendoktorwürde entzog. Die Aberkennung sei ein „geradezu lächerlicher Versuch“ einen österreichischen Wissenschaftler und Nobelpreisträger zu „disqualifizieren“. Dabei hätte Konrad Lorenz einen wesentlichen Beitrag für das Österreich der Nachkriegszeit gebracht. Er selbst habe sich mutig und fachlich versiert für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt eingesetzt, schrieb der ÖNB. Die Abwehr des Kernkraftwerkes Zwentendorf und die Erhaltung der Donauauen seien nur zwei Beispiele dafür in Österreich, erklärte der Naturschutzbund in seiner Stellungnahme.

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