Abriss von „Wittgenstein-Villa“ unter Protest

Der groteske Streit um die „Wittgenstein- Villa“ in Oberalm (Tennengau) geht ins Finale: Der letzte Teil der Villa wird unter Protest einer Kulturinitiative abgerissen. Die Initiative wollte aus dem baufälligen Haus ein Kulturzentrum machen.

In dieser Villa habe einst der berühmte Philosoph Ludwig Wittgenstein gewohnt und gearbeitet, wird argumentiert. Die Initiative spricht wortwörtlich von einer „Vertreibung des Geistigen aus Österreich“ und von einer „Planierung der Erinnerung“.

Faktum ist, dass der berühmte Philosph Ludwig Wittgenstein für eine bestimmte Zeit in der Villa seines Onkels gewohnt hat. Für die Kulturinitiative steht fest, dass Ludwig Wittgenstein hier an seinem berühmten „Tractatus logico-philosophicus“ gearbeitet hat.

Villa laut Gutachten nicht sanierbar

Experten des Bundesdenkmalamts sind hingegen überzeugt, dass die Villa mit dem Tractatus in keinem inhaltlichen Zusammenhang stehe.Der Philosoph habe nur zwei bis drei Wochen im Haus seines Onkels verbracht, heißt es. Die Villa stand daher nicht unter Denkmalschutz.

Die Besitzerin wollte das Haus ursprünglich erhalten und sanieren. Doch nach einem Gutachten von Bauphysikern sei die Villa nicht mehr sanierbar. Der letzte Teil des Zankapfels wird am Dienstag abgerissen.

Links:

• Wittgenstein-Villa: Besitzerin plant keinen Abriss (salzburg.ORF-at, 04.03.15)
• Wittgenstein-Villa: Aufruf zu Einsprüchen (salzburg.ORF.at, 03.03.15)
• Villa Wittgenstein: Enttäuschung für Fans (salzburg.ORF.at, 27.01.15)