Erben wird teurer: Ansturm auf Notare

Die Salzburger Notare verzeichnen zurzeit einen regelrechten Ansturm. Doppelt bis dreimal so viele Haus- und Wohnungsbesitzer wollen ihre Immobilien weitergeben. Denn ab 2016 wird erben und schenken spürbar teurer.

Die Salzburger Notare haben derzeit außergewöhnlich viel zu tun. Denn viele wollen noch in diesem Jahr Wohnungen und Häuser an ihre Kinder übergeben oder verschenken. Das beobachtet Claus Spruzina, Präsident der Salzburger Notariatskammer. Der Ansturm sei enorm, mindestens doppelt so viele Menschen wollten jetzt übergeben.

Auch „kleine“ Häuslbauer betroffen

Die gesetzlichen Änderungen bedeuten allerdings nicht, dass jede Immobilienübergabe im nächsten Jahr teurer wird. Der Unterschied könne aber gerade bei Luxusimmobilien beträchtlich sein, sagt Spruzina: „Man kann so als groben Anhaltspunkt nehmen, dass bis zu einem Grundstückswert von etwa 250.000 Euro die Kosten etwa gleich bleiben werden, bis zu 400.000 Euro wird es etwas mehr werden. Ab dann kann es spürbar teurer werden.“

Auch „kleine“ Häuslbauer in Lagen, die in den letzten Jahrzehnten aufgewertet wurden, müssen aber mit schmerzlichen Mehrkosten rechnen.

Unklar, wie Berechnung künftig funktioniert

Wie künftig der sogenannte Grundstückswert einer Immobilie, das ist der neue Begriff dafür, genau zu berechnen ist, das ist noch nicht ganz klar. Erst Anfang November ist die entsprechende Verordnung des Finanzministers in Begutachtung gegangen.

Bereits vor Vorliegen der Verordnung hatte es Kritik seitens der Anwälte am Finanzministerium gegeben. Ohne Erlass der Verordnung sei eine seriöse Beratung „nicht möglich“, hatte es geheißen - mehr dazu in „Eine seriöse Beratung ist noch nicht möglich“ (wien.ORF.at; 2.11.2015).

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