Einsturzgefahr: Flüchtlingsquartier gesperrt

In der Stadt Salzburg musste eine der drei Notunterkünfte für Flüchtlinge gesperrt werden. Durch Mängel an Gebäudedecken sind Teile des Gebäudes der früheren Autobahnmeisterei der ASFINAG beim Knoten Salzburg-Mitte einsturzgefährdet.

Das wurde bei einer Begehung durch die Baupolizei am Mittwochabend festgestellt. Nun sollen zwei wintertaugliche Großraumzelte für Flüchtlinge aufgestellt werden. 700 Menschen haben in beiden Zelten insgesamt Platz. Ähnlich wie beim Zelt am Bahnhofsvorplatz wird mit Heizkanonen warme Luft eingebracht.

An der Betreuungsstruktur dürfte sich nichts ändern. Derzeit kümmern sich Bundesheer, Rotes Kreuz, Polizei und Freiwillige um die Flüchtlinge. Bis die Zelte fertig aufgestellt sind, gibt es in der alten Autobahnmeisterei nur Platz für 400 Personen. Der Einsatzstab habe das in Wien bereits mitgeteilt und gebeten, inzwischen nicht mehr Menschen nachzuschicken.

Mängel bei Kontrolle festgestellt

Die Mängel an den Gebäudedecken wurden am Mittwoch bei einer Kontrolle für die winterfeste Adaptierung festgestellt. Die betroffenen Garagenteile wurden bisher als Transitflüchtlingsquartier genutzt. Wegen der Sperre wurden noch am Mittwoch etwa 100 Flüchtlinge in andere Gebäude auf dem ASFINAG-Gelände übersiedelt. Weitere 150 Menschen wurden zum Notquartier direkt am Grenzübergang nach Freilassing und rund 300 zurück in die Bahnhofsgarage gebracht.

Zwei Großraumzelte werden am Gelände der ehemaligen ASFINAG Autobahnmeisterei aufgestellt

FMT-Pictures

Die Berufsfeuerwehr Salzburg stellte die beiden Großraumzelte am Donnerstag auf

Entscheidung in nächsten Tagen und Wochen

Wie es mit der gesperrten Notunterkunft weitergeht, soll ist noch unklar. Sie werde vermutlich aber nicht saniert werden, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Das ist eigentlich zum Abbruch bestimmt dieses Gebäude. [...] Wie das im Detail weitergeht, ist in den nächsten Tagen und Wochen zu entscheiden.“ Für das Areal wird jetzt ein neues Nutzungskonzept erstellt. Sanitäranlagen stehen wie bisher zu Verfügung. Zusätzlich zu den zwei Großraumzelten gibt es noch zwei kleinere Versorgungszelte. Auch das Innenministerium in Wien wurde bereits über die neue Zelt-Unterkunft in Salzburg informiert. Bisher konnten an diesem Standort etwa 500 Flüchtlinge untergebracht werden.

Links: