Mozartfestival auf Kuba

Zurzeit findet in der kubanischen Hauptstadt Havanna zum ersten Mal ein Mozartfestival statt - mit kräftiger Unterstützung der Internationalen Stiftung Mozarteum. Denn schon seit Jahren arbeitet sie mit kubanischen Musikern zusammen.

„Dass in Havanna, in der Karibik, in Lateinamerika so etwas entstehen konnte, berührt mich zutiefst“, sagt Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Stiftung Mozarteum. Zu Lateinamerika hat er eine besondere Liebe und Affinität: „Ich habe eine Frau aus Argentinien. Ich verstehe ein wenig das Denken der Menschen, dieses Fühlen, was ihnen Musik bedeutet - auch, was ihnen Mozart bedeutet. Und dass es gelungen ist, dort Hilfestellung zu geben, dass das dieses Festival stattfindet, erfüllt mit unglaublicher Freude.“

Havanna mit seiner reichen kulturellen Geschichte ist für Johannes Honsig-Erlenburg ein besonderer Ort: „Man kommt in eine Stadt, die eine Kultur in sich trägt - mit Menschen, die bunt sind: dunkel, mittel, hell, europäisch, afrikanisch - und ein Getriebe, das mit Musik, mit Lautstärke, aber auch mit Sensibilität in Verbindung steht.“

Sänger beim Mozartfestival des Internationalen Stiftung Mozarteum in Havanna

Internationale Stiftung Mozarteum/Alex Hoerner

Jahrelange Vertrauensarbeit auf Kuba

Der Weg bis zu dem Festival war lang und mühsam: Denn das Vertrauen des kommunistischen Machthaber an alles, was von außen kommt, ist nicht gerade groß. Dennoch gelang es schon im Jahr 2009, in Havanna die Jugend-Orchesterschule „Lyceum Mozartiano de la Habana“ aufzubauen. Hier wird sowohl klassische Musik als auch kubanische zeitgenössische Musik gefördert, Proberäumlichkeiten und Musikinstrumente werden zur Verfügung gestellt.

„Dieses Vertrauen musste einmal auch erarbeitet werden - und das ist gelungen. Andere sind gescheitert: Es gab Projektideen von (Claudio) Abado mit Orchesterarbeit, die nicht zustande gekommen sind. In diesem Fall mit ein bisschen auch einer Form von Demut und Beharrlichkeit sind wir zu einem schönen Ergebnis gekommen“, sagt Honsig-Erlenburg.

Musiker aus Nachwuchsprogrammen spielen

Das Ergebnis der jahrelangen Arbeit wird nun auch der Öffentlichkeit in Kuba präsentiert. Neun Tage lang können sich die Besucher vom musikalischen Können der geförderten kubanischen Musiker beim Mozart Festival überzeugen, auch europäische Musiker wurden dafür eingeladen mitzuwirken: „Wir müssen auch sehen, was wir für Geschenke durch diese Kooperation bekommen, auch durch dieses Hereinkommen von ganz anderen Zugängen auch für das Thema Mozart“, so Honsig-Erlenburg.

Eröffnet wurde das Festival am Freitag mit Mozarts c-Moll-Messe in der Kathedrale von Havanna - mit zahlreichen Vertretern von Politik und Gesellschaft. Insgesamt fanden und finden bis 24. Oktober fast 30 Veranstaltungen statt.

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