Neues Notprogramm an Bayerns Grenze

An der Staatsgrenze zu Bayern wird nun auf Salzburger Seite der Saalachbrücke ein Notzelt für 160 Asylsuchende aufgestellt. Das ist Teil eines neuen Hilfsprogramms von Stadt und Land Salzburg und Reaktion auf den Rückstau von Flüchtlingen auf dem Weg nach Bayern.

Das Zelt für 160 Personen wird auf dem Areal aufgestellt, wo bisher Lastwagen vom Zoll abgefertigt werden. Das Zollamt soll vorübergehend in die Nähe des Flughafens übersiedeln. Dort gebe es auch eine Rampe für Lkws, erklärt Christian Blaschke, Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).

Der Zoll werde die Frächter über die vorübergehende Umsiedelung informieren. In weiterer Folge könne dann das Zelt beim Grenzübergang aufgebaut werden. Noch werde geprüft, wie der Aufbau des Zeltes am besten funktioniert und woher es beschafft werden könne.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Wie sollen Europas Regionen reagieren?
Mit der Asylkrise beschäftigt sich eine internationale Konferenz der europäischen Regionen, bei der hochrangige Politiker und Fachleute in Salzburg diskutieren.

Hilfe an Grenze ausgebaut

Bereits seit Sonntagabend wird der Warte- und Abfertigungsbereich an der Grenze auf Salzburger Seite verstärkt ausgebaut. Jener Bereich, in dem täglich mehrere hundert Flüchtlinge auf die Einreise nach Deutschland warten, wird mit Bauzäunen abgetrennt. Die Absperrungen und Zutrittskontrollen dienen laut dem gemeinsamen Einsatzstab von Stadt und Land „einer geordneten Lenkung der Flüchtlingsströme“.

Essensausgabe bald im Trockenen

Geplant ist weiters, dass die organisierte Ausgabe von warmen Speisen und Getränken, die bisher im Freien stattfand, in das alte Zollamtsgebäudes und damit ins Trockene verlegt wird. Es wurden zusätzliche Kanal- und Wasseranschlüsse installiert. Die im Zollamtsgebäude befindlichen 150 Betten für Flüchtlinge sollen dann in dem Zelt aufgestellt werden. Möglicherweise werden auch mehrere Zelte errichtet. Zu dem Sanitärcontainer kommen bis Mittwoch noch fünf WC- und zwei Duschcontainer hinzu.

Keine Kleiderspenden mehr an die Grenze

Alle Maßnahmen würden in den nächsten Tagen sukzessive umgesetzt, erklärte Blaschke. In die Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge an der Grenze sind Polizei und Bundesheer, das Rote Kreuz und die Caritas miteingebunden. Kleiderspenden sollen nicht mehr direkt an die Grenze gebracht werden. „Kleidung und Decken sind ausreichend vorhanden“, sagt Blaschke.

Auch keine Lebensmittel mehr bitte

Die Einsatzleitung bedankte sich am Montag bei allen freiwilligen Helfern für ihren Einsatz und die große Spendenbereitschaft. Aus logistischen Gründen sei auch eine Anlieferung von Lebensmitteln durch Privatpersonen an der Grenze zu Freilassing nicht mehr nötig und möglich, hieß es.

Links: