Wals: Rechnungshof kritisiert Bachschmiede

Der Bundesrechnungshof kritisiert das Kulturzentrum Bachschmiede in Wals (Flachgau). Die Umbaukosten seien viel höher gewesen als geplant. Zudem sei der Posten des Geschäftsführers zwei Mal nicht ausgeschrieben worden.

Bachschmiede Kulturzentrum Wals

ORF

Bachschmiede in Wals

Der Posten des Geschäftsführers sei weder 2007 noch 2013, als eine Neubesetzung anstand, ausgeschrieben worden. Die Gemeinde Wals-Siezenheim hat die Bachschmiede im Jahr 1996 angemietet. Sie war berechtigt, das denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren, auszubauen oder umzubauen.

Die erste Idee war, dort ein Heimatmuseum unterzubringen. Allerdings habe es damals weder eine genaue Planung noch Kostenschätzungen für das Projekt gegeben, bemängelt der Rechnungshof. Im Jahr 2003 lag eine erste Kostenschätzung vor. Sie lag bei 3,5 Millionen Euro und beinhaltete neben dem Heimatmuseum einen Veranstaltungssaal und einen Ausstellungsbereich.

„2,2 Millionen Euro teurer als geplant“

Im Jahr 2008 wurde die Bachschmiede eröffnet - um zwei Jahre später als geplant und um 2,2 Millionen teurer, kritisieren die Prüfer. Man habe das Projekt grundlegend umgeplant und erweitert, rechtfertigt sich die Gemeinde. Dadurch sei die Bachschmiede auch später fertig geworden.

Der seit Mitte 2007 tätige Geschäftsführer war ab 2009 Vizebürgermeister und ist seit 2013 Bürgermeister. Seither ist ein anderer Geschäftsführer im Amt. Beide Male sei der Posten nicht ausgeschrieben worden, kritisiert der Rechnungshof. Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP) entgegnet, es habe für beide Personalentscheidungen einstimmige Gemeinderatsbeschlüsse gegeben. Der Landtag hat den Rechnungshofbericht am Mittwoch zur Kenntnis genommen.

Walser Politiker weisen Kritik scharf zurück

In Wals selbst weisen Ortspolitiker die Kritik des Rechnungshofes scharf zurückgewiesen. Die Bachschmiede sei eine der bestgehenden Kultureinrichtungen im Land Salzburg. Auch die vom Rechnungshof beanstandeten höheren Kosten ließen sich leicht erklären. Die Besucherzahlen in der Bachschmiede sind zwischen 2009 und 2013 um 60 Prozent gestiegen. Die Umsatzerlöse sind im gleichen Zeitraum um 115 Prozent angewachsen. Diese positive Entwicklung hat auch der Rechnungshof in seinem Bericht festgestellt.

Seit 2011 sei das Verhältnis zwischen Aufwand und Erlösen allerdings gleich geblieben, kritisiert die Prüfer. Im Landtagsausschuss am Mittwoch habe es dagegen positive Wortmeldungen gegeben, sagt der Walser Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP) und verweist auf den Landtagsklubobmann der Grünen, Cyriak Schwaighofer.

Bürgermeister: „Unumstrittene Kultureinrichtung“

„Er hat seine Bewunderung ausgedrückt. Er hat von Anfang an genau beobachtet, wie sich die Bachschmiede entwickelt und kennt die Problematik auch als Chef des Kulturvereins Goldegg (Pongau). Er hat selbst sagt, er hätte sich nie gedacht, dass Bachschmiede in so kurzer Zeit derart etabliert ist, dies noch dazu neben der großen Festspielstadt Salzburg“, schildert Maislinger. Die Bachschmiede sei mittlerweile in Wals-Siezenheim eine unumstrittene Kultureinrichtung.

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