Arabische Gäste beschäftigen Polizei

Auf den Straßen im Raum Zell am See - Kaprun beschäftigen die arabischen Urlaubsgästen zunehmend die Polizei. Allein 2014 wurden laut Bezirkshauptmannschaft um 45 Prozent mehr Strafgelder von arabischen Urlaubern eingenommen.

Araber Verkehr Polizei arabische Gäste

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Diese Informationsblätter werden an Gäste verteilt

Weil die Verkehrsprobleme mit den Gästen aus dem mittleren Osten auch in diesem Jahr nicht weniger geworden sind, setzen Polizei und Wirtschaftskammer im Pinzgau nun auf Aufklärungsarbeit.

Bereits seit letztem Jahr werden Informationsblätter an arabische Urlauber verteilt. Darauf ist unter anderem zu lesen: „Der Sicherheitsgurt ist für Lenker und Mitfahrer zu verwenden!“ und „Jedes Kind im Auto muss seinen eigenen Sitzplatz haben“.

Lange Liste an Verkehrssünden

Und dieses Merkblatt sei auch notwendig, meint Bezirkspolizeikommandant Kurt Möschl. Es komme nämlich gar nicht so selten vor, dass „vielfach zu viele Personen in den Fahrzeugen sitzen, die Leute nicht angeschnallt sind, die Kinder nicht in Kindersitzen sitzen, dass schlecht geparkt wird, Gehsteige zugeparkt sind, gegen die Einbahn gefahren wird und dergleichen“, so Möschl.

Im vergangenen Jahr hat man an Verkehrsdelikten mit arabischen Touristen nicht schlecht verdient. 110 Euro werden zum Beispiel pro ungesichertem Kind fällig. „Das Unrechtsbewusstsein ist auf alle Fälle vorhanden. Wenn man sie darauf aufmerksam macht, dass sie Fehler gemacht haben, wird meist anstandslos bezahlt“, meint Möschl.

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Parken in der Verbotszone - kein seltenes Bild dieser Tage in Zell am See

Gäste sind Polizei trotzdem „sehr angenehm“

Unter den Einheimischen sorgt das Fahrverhalten so mancher Araber auf jeden Fall für Gesprächsstoff. „Die arabischen Gäste sind sehr nett, aber beim Autofahren sind sie wirklich eine Katastrophe“, sagt eine Pinzgauerin beispielsweise.

Trotz der Arbeit, die sie der heimischen Polizei bereiten, sind sie bei den Beamten gern gesehen. „Wir haben keinen Vandalismus, wir haben keine Alkoholexzesse, keine Schlägereien. Die arabischen Urlaubsgäste sind mir sehr angenehm. Es war in den Anfangsjahren etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir können uns nicht beschweren“, so Bezirkspolizeikommandant Möschl.

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ORF Redakteurin Hannelore Hopfer war im Pinzgau unterwegs und hat sich selbst ein Bild von den arabischen Urlaubern im Straßenverkehr gemacht.