Gratis-Zahnspange: Nur ein Drittel profitiert

Am 1.Juli startet die Gratis-Zahnspange in Österreich. Allerdings werden sie nur ein Drittel auch in Anspruch nehmen können. Denn sie wird nur dann bezahlt, wenn eine schwere oder sehr schwere Zahnfehlstellung vorliegt.

Zahnspangen sind heutzutage ein Massenphänomen: sieben von zehn Kindern und Jugendliche haben verschiedenste Modelle von Spangen. Die Kosten für die Eltern sind hoch, denn um die 5.000 Euro werden für eine dreijährige Zahnbehandlung notwendig.

Medizinisch gesehen seien die Spangen aber oft gar nicht notwendig. Denn nur ein Drittel der Kinder brauche wirklich aus medizinischen Gründen eine Spange, erklärte der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse, Andreas Huss. Die Gebietskrankenkasse sei nicht für kosmetische Spangen zuständig, auch nicht für das „Hollywood-Gebiss“: „Es wird Fälle geben, wo Kinder und Eltern meinen, dass eine Zahnspange her muss. Da müssen wir dann sagen, das wird nicht bezahlt.“

Ohne Mundhygiene gibt es keine Gratis-Zahnspange

Was medizinisch notwendig ist und was nicht, das entscheidet der Kassen-Kieferorthopäde nach einer Untersuchung. Er ist auch dafür verantwortlich, dass die Behandlung erfolgreich ist. Außerdem kann er auch die Notbremse ziehen, wenn sich ein Jugendlicher nicht um die nötige Zahnpflege kümmert, sagte der Präsident der Salzburger Zahnärztekammer, Martin Hönlinger: „Es wird abgebrochen, der Patient verliert den Anspruch. Wenn die Mundhygiene nicht funktioniert, dann ist die Zahnspange sinnlos. Der Patient hat dadurch mehr Schäden, als die Zahnspange ihm bringt.“

Gerade um die Mundhygiene von Jugendlichen wird sich die Krankenkasse ebenfalls ab 1.Juli verstärkt kümmern. 37 Euro gibt es als Zuschuss für Mundhygiene-Sitzungen bei zehn - bis 18-Jährigen.

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