Stadt zahlt Deutschkurse für Flüchtlinge

Die Stadt Salzburg finanziert Deutschkurse für 500 Flüchtlinge, die Asyl bekommen haben. Es wäre Sache des Bundes, weil aber die Sprache für den Arbeitsmarkt wichtig sind, wolle das die Stadt in die Hand nehmen, sagt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ).

Die Stadt Salzburg sei die erste Kommune Österreichs mit einer solchen Lösung, sagt Hagenauer. Rund 180 Euro kostet das Projekt pro Teilnehmer. Für das Einkaufen, Behördenwege und für mögliche Jobs brauchen Asylberechtigte die deutsche Sprache.

500 Wörter Grundwortschatz wichtig

Wer vom AMS für eine Stelle vermittelt werden will, muss zumindest das „Niveau A1“ beherrschen, wie es im Amtsdeutsch heißt. Das wäre ein Grundwortschatz von rund 500 Wörtern. Der Bund gibt aber kein Geld mehr her für Deutschkurse. Deshalb ergreife die Stadt Salzburg die Initiative, sagt Vizebürgermeisterin Hagenauer: „Ein logischer Schritt. Wenn Asylberechtige schnell auf den Arbeitsmarkt kommen, dann erhalten sie sich selbst und brauchen keine Mindestsicherung mehr.“

Anwesenheitspflicht von 80 Prozent

Im Bundesland Salzburg leben rund 1.400 Flüchtlinge, die gesetzlich abgesichertes Asyl bekommen haben und auch Mindestsicherung beziehen. Der Großteil lebt in der Stadt Salzburg. In zwei Monaten sollen sie Deutsch-Grundkenntnisse haben. Die Kurse hält die Volkshochschule. Es gilt eine Anwesenheitspflicht von mindestens 80 Prozent. Andernfalls wird die Mindestsicherung gekürzt. Der erste Deutsch-Kurs startet am 13. Juli. Die Stadt Salzburg gibt dafür rund 100.000 Euro aus.