Schnell kritisiert Strache: „Diktator“

Der vor zwei Tagen von Heinz-Christian Strache aus der Partei ausgeschlossene Salzburger FPÖ-Klubobmann Karl Schnell kritisiert den blauen Bundesparteichef. Strache sei ein Diktator, so Schnell. Sein Verhalten widerspreche den Parteistatuten. Die Rede ist auch von Größenwahn.

Es stimme nicht, was Strache nun behaupte, sagte der Salzburger Freiheitliche Karl Schnell am Mittwochabend in den TV-Nachrichten der ZIB24 dem ORF. Der Arzt und Hubschrauberpilot aus dem Pinzgau wurde nach Jahrzehnten politischer Arbeit und nach Kritik an Vertrauten von Strache vor zwei Tagen von der Bundespartei in Wien aus der FPÖ ausgeschlossen.

Strache sei möglicherweise größenwahnsinnig geworden, sagt dazu der Salzburger: „Er täuscht letztendlich alle. Die Leute werden sich fragen, was ist das für ein Mensch?“ Er lasse sich von Strache, Kickl oder anderen auch nicht seine Familie „in den Dreck ziehen“, so der blaue Klubobmann im Landtag.

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Und die FPÖ in Salzburg sei bisher keine Verherrlichungspartei für Schnell gewesen, so der Saalbacher: „Die Leute hier mögen mich halt. Und das hat auch einen Grund. Ich habe sicher eine Arbeit geleistet, sodass mich die Leute schätzen.“

„Strache ist eifersüchtig“

Strache könne offenbar nicht erreichen, dass er auch so geschätzt wird: „Jetzt ist er eifersüchtig, dreht durch und muss Leute, die ihm Konkurrenz machen, offensichtlich aus der Partei entfernen.“

Schnell betont in Richtung Wien, die FPÖ in Salzburg sei auch aus rechtlicher Sicht eine autonome Landesgruppe: „Wir sind eigenständig. Die Statuten sehen auch nicht vor, dass der Bundesparteiobmann bei uns das Sagen hat. Auch nicht irgendein Geschäftsführer wie der Herr Kickl, der sich hier nun auslässt.“

Schnell weist auch die Aussage Straches als falsche Behauptung zurück, wonach der Bundesparteichef das Gespräch mit der Salzburger Führungsriege gesucht habe: „Ich kann beweisen, dass wir vielfach versucht haben, ihn zu erreichen. Er hat einfach nie abgehoben oder zurückgerufen.“ Strache habe im Hintergrund mit den Abtrünnigen der Salzburger FPÖ paktiert, so Schnell.

Riege bleibt im Landtag

Schnell will mit den meisten seiner bisherigen Landtagsabgeordneten im Landesparlament bleiben: „Der Herr Strache wird merken, wie viele hinter mir stehen.“

Links:

• Analyse: Salzburgs FPÖ als Trümmerhaufen (salzburg.ORF.at; 10.6.2015)
• FPÖ-Bezirksparteitag im Chaos (salzburg.ORF.at; 11.6.2015)
• Strache setzt Salzburger FPÖ-Spitze ab (salzburg.ORF.at; 10.6.2015)
• Chronologie der FPÖ-Machtprobe (salzburg.ORF.at; 10.6.2015)
• Schnell verweigert Termin bei Strache (salzburg.ORF.at; 9.6.2015)
• Strache kritisiert Landes-FPÖ (salzburg.ORF.at; 6.6.2015)
• Wiedermann wieder bei Freiheitlichen (salzburg.ORF.at; 5.6.2015)
• FPÖ: Vier Mandatare ausgeschlossen (salzburg.ORF.at; 15.5.2015)
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