Salzburgs Taxis fahren wieder nach Bayern

Salzburgs Taxilenker bringen ab sofort wieder Fahrgäste über die Grenze ins benachbarte Bayern. Nach einem Runden Tisch am Donnerstag wurde der Boykott beendet. Anlass war ja die Festnahme eines Taxlers wegen Schlepperei-Verdachts.

Die deutsche Bundespolizei hatte ja den Taxilenker, der fünf Fahrgäste ohne Aufenthaltsgenehmigung im Auto hatte, festgenommen. Der Fall sorgte vor sechs Wochen für große Aufregung - mehr dazu in Heiße Debatte über Verhaftung von Taxler (salzburg.ORF.at; 13.4.2015).

Doch ein Gespräch aller Beteiligten Donnerstagnachmittag brachte Entspannung. Ab sofort fahren Salzburgs Taxler ihre Fahrgäste aber wieder über die Grenze nach Bayern: „Es ist ganz klar und deutlich gesagt worden, dass es nicht der Fall ist, dass die Taxilenker die Aufenthaltsgenehmigung kontrollieren müssen“, sagt der Chef der größten Salzburger Funktaxivereinigung „8111“, Peter Tutschku. „Und zweitens gibt es die Zusage der Polizei, die Kontrollen verhältnismäßig durchzuführen.“

Deutsche Polizei: Kein Generalverdacht gegen Taxler

Den deutschen Behörden sei es nie um einen generellen Schlepperverdacht gegen die Salzburger Taxilenker gegangen, betonten Vertreter der deutschen Polizei und der Staatsanwaltschaft Traunstein am Donnerstag. Gleichzeitig stellten sie aber auch klar: Bei einem so genannten Anfangsverdacht werde weiterhin kontrolliert.

Vorerst ist jedoch Friede eingekehrt. Angesprochen auf die große Verärgerung vieler Taxler, sagt ihr Vertreter Peter Tutschku. „Die geht genauso schnell weg, wie sie gekommen ist - glauben Sie mir das.“ Man werde aber genau beobachten, ob die deutsche Polizei sich auch wirklich an die jetzt getroffenen Vereinbarungen hält, ergänzt der Funktaxi-Chef.

Links:

• Taxidienst: Lösung für Grenzfahrten gesucht (salzburg.ORF.at; 20.5.2015)
• Taxler-Boykott von Bayern eskaliert (salzburg.ORF.at; 30.4.2015)