Uni startet Millionen-Studie zu Essstörung

Die Uni Salzburg hat eine Millionenförderung der EU bekommen und startet jetzt mit einer großen Forschungsstudie. Dabei soll der Zusammenhang zwischen Stress und Essstörungen erforscht werden. Dafür sucht die Universität jetzt hunderte Testpersonen.

Stress, Depression oder Trauer: den einen vergeht unter diesen Umständen der Appetit, die anderen stopfen wahllos Essen in sich hinein. Wie Stress und Emotionen Essstörungen wie Magersucht, Brechsucht oder im Gegenteil Übergewicht und Fettleibigkeit beeinflussen, das versucht der Salzburger Psychologe Jens Blechert in seiner Studie herauszufinden. Von der EU hat er dafür einen der höchstdotierten Forschungspreise gewonnen: 1,3 Millionen Euro. Damit wird jetzt fünf Jahre lang geforscht.

Psychologieprofessor Jens Blechert geht dabei von einem Übel der heutigen Zeit aus, „nämlich, dass Emotionen und Essen bzw. Stress und Essen vermischt werden. Was eigentlich nichts miteinander zu tun hat. Stress ist Stress und Essen ist Essen“, so Blechert.

Messung auch über Smartphones

Jetzt werden Testpersonen gesucht, die sich zwei Wochen lang der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Die Studie soll durch zwei Komponenten zustande kommen.

„Wir können sehr gut Gehirnreaktionen auf Bilder von Essen untersuchen - also die neuronalen Prozesse können wir sehr gut untersuchen. Und gleichzeitig versuchen wir das mit alltagsnahen Messungen zu verbinden, die wir über das Smartphone machen. Also über das Handy fragen wir in unserer Studie unsere Teilnehmer nach dem Stress, nach negativen Emotionen und danach was und wie viel sie gegessen haben“, erklärt der Wissenschaftler. Ziel der Millionen-Studie ist es, stressbedingte Essstörungen möglichst zu vermeiden.

Wer sich für die Studie interessiert und dafür anmelden möchte, findet weitere Informationen hier.