Hospizbewegung kritisiert Landesregierung

Ex-Spitals-Landesrätin Maria Haidinger (ÖVP) kritisiert die Landesregierung. Die zahle für das mobile Kinderhospiz „Papageno“ nichts dazu. Dem widerspricht Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP). Palliative Initiativen bekämen 510.000 Euro für 2015. Weiters seien Restmittel von 30.000 Euro gezahlt worden.

Es geht bei der Debatte um Kinder mit unheilbaren Krankheiten, die bald sterben müssen – und auch um die Eltern. Die Familien oder Alleinerzieher brauchen rund um die Uhr Pflege und medizinische Betreuung. Sie seien oft völlig erschöpft, sagt Maria Haidinger von der Salzburger Hospiz-Bewegung. Sie kritisiert, dass vom Land Salzburg kein Cent für das neue Kinderhospiz beigesteuert werde.

Bis zu 25 Salzburger Familien sind aktuell betroffen. Vorerst könne man nur Kinder in der Landeshauptstadt, im Flach- und Tennengau betreuen, so Maria Haidinger. Für eine flächendeckende Betreuung seien rund 200.000 Euro notwendig.

Spenden von rund 70.000 Euro seien für den Start nötig, aber noch nicht zur Gänze vorhanden. Die Projekt-Partnerin Caritas übernehme eine Art Ausfallshaftung, betont der Salzburger Caritas-Direktor Johannes Dines.

Stöckl weist Vorwürfe zurück

Politische Beobachter sehen auf beiden Seiten verschiedene Arten der Berechnung, verschiedene Betrachtungsweisen und Beträge bei dieser heftigen Debatte.

Der beim Land zuständige Spitals- und Finanzreferent und LHstv. Christian Stöckl (ÖVP) weist die Kritik der Initiativen so zurück: „Die Hospiz-Bewegung wird im Jahr 2015 vom Land Salzburg mit 317.600 Euro gefördert. Die Beträge sind mit Verantwortlichen der Caritas als auch der Hospiz-Bewegung abgesprochen und wurden für 2015 im Vergleich zu 2014 erhöht. Für welche Projekte dann konkret die Gelder verwendet werden, ist die Entscheidung der Vereine“, so Stöckl.

Zusätzlich habe das Land für das Raphael-Hospiz in der Stadt Salzburg 328.000 Euro zur Verfügung gestellt: „Somit stehen für diesen wichtigen Bereich in der Gesundheitsversorgung heuer insgesamt 1,185 Millionen vonseiten des Landes bereit.“