Opfer-Notruf vor allem von Frauen genutzt

117 Mal wurde im vergangenen Jahr der Salzburger Opfer-Notruf kontaktiert. Die meisten Anrufer waren Frauen, die Opfer von Straftaten wurden und sich telefonisch beraten ließen. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein.

Die Anrufer beim Opfer-Notruf sind entweder selbst Opfer einer Straftat geworden oder Angehörige eines Opfers - zwei Drittel davon sind Frauen. Die meisten Anrufe, etwa 25 Prozent, betreffen Gewalttaten wie Körperverletzungen und Drohungen. Dann kommen Vermögensdelikte wie Betrug. Gewalt in der Familie machen hingegen nur zehn Prozent der Anrufe aus.

Hauptaufgabe der Mitarbeiter des Opfer-Notrufs sind Entlastungsgespräche, bei denen sich die Opfer den ersten Druck von der Seele reden können. Dann erst kommt Information zum weiteren Vorgehen wie Anzeige oder psychologische Hilfe.

Standort bei Mobiltelefonen nicht erkennbar

Salzburg liegt im österreichweiten Vergleich an sechster Stelle aller Bundesländer, mit 117 Anrufen - die wahre Zahl dürfte aber viel höher sein, weil viele Anrufe von Mobiltelefonen kommen bei denen der Standort nicht erkennbar ist. Bei weitem führend ist Wien, wo zuletzt 1.200 Notrufe gezählt wurden, österreichweit zusammen waren es mehr als 11.000.

Der Opfer-Notruf ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar, auch anonym kann man sich dort unter der Nummer 0800 112 112 beraten lassen. Das Justizministerium stellt dafür pro Jahr rund 350.000 Euro zur Verfügung.