Gemeinden wollen Kinderbetreuung übernehmen

Wer zahlt, schafft an, heißt es bei Salzburgs Gemeinden. Sie wollen die Verantwortung für die Kinderbetreuung übernehmen. Die Kommunen würden nämlich den Großteil bezahlen. Im Gegenzug sollte das Land alle Kosten für Spitäler übernehmen.

Jährlich rund 50 Mio. Euro zahlen Salzburger Gemeinden pro Jahr insgesamt für Kinderbetreuung. Das Land solle dazu nur noch die Gesetze beschließen, für alles andere - inklusive konkreter Organisation - wollen die Gemeinden künftig zuständig sein.

„Gemeinde weiß, was Mütter brauchen“

Die Kosten für die Kindergärten und Krabbelstuben steigen jedes Jahr. Die Gemeinden würden laut den neuen Plänen auch deren Finanzierung komplett übernehmen, sagt Gemeindeverbandspräsident Günther Mitterer, Bürgermeister der Stadt St. Johann (ÖVP, Pongau): „Die Gemeinde ist bei diesen Fragen die geeignete Institution. Die weiß auch, was Mütter brauchen, die Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Und die Gemeinde weiß auch, was geliefert werden kann.“

Spitalskosten beim Land gegenrechnen?

Wenn die Gemeinden die gesamte Kinderbetreuung übernehmen könnten, dann würden sie im Gegenzug andere Verpflichtungen abgeben, so Mitterer - zum Beispiel die Zahlungen an Spitäler. Zum Beispiel St. Johann: Die Stadt zahlt jedes Jahr rund 900.000 Euro für die Kindergärten und genau so viel Finanzierungsanteil für das Krankenhaus in der Nachbargemeinde Schwarzach (Pongau).

Landesrätin Berthold dagegen

Die für den Bereich zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne) beurteilt die Forderung der Gemeinden skeptisch. Sie argumentiert, dass in jeder Gemeinde landesweit genau die gleichen Standards für die Betreuung von Kindern gelten müssten. Wenn jede Gemeinde eigene Lösungen suche, sei diese Gerechtigkeit für die Kinder nicht zu gewährleisten.

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