Landesklinik: Leichte Entspannung im Arbeitskampf

Die Mehrheit der Pflegekräfte in den Landeskliniken (SALK) hat nun doch einer Verlängerung der Betriebsvereinbarung und der Beibehaltung der Journaldienste um einen Monat zugestimmt. Allerdings bleiben Anästhesie und HNO ausgenommen. Das bedeutet ein Drittel weniger Operationen.

Drei von zehn Operationssälen in der Chirurgie West stehen vorerst still, weil Hals-Nasen-Ohren-Abteilung (HNO) und Anästhesie nicht mehr mitmachen. Betriebsratsvorsitzende Christine Vierhauser zeigte sich Dienstag erleichtert, dass wegen der vielen intensiven Gespräche doch noch „eine leichte Entspannung“ eingetreten sei.

Offenbar Stimmungswandel bei Protestierenden

Von den 380 „nicht ärztlichen Mitarbeitern“, die bisher einen 25-Stunden-Journaldienst absolvierten, sind nur noch 75 gegen eine Verlängerung der Vereinbarung. In einer Betriebsversammlung am Montag hatten sich noch 145 Mitarbeiter gegen und 86 für eine Verlängerung um einen Monat ausgesprochen. Allerdings waren bei der gestrigen Abstimmung nicht alle anwesend. Laut Vierhauser fehlten 100 Stimmen.

13 Arbeitsstunden am Stück - statt 24

Die 60 Personen in der Anästhesie und 15 Personen in der HNO-OP, die sich gegen eine Verlängerung aussprachen, wechseln ab Mittwoch in den Schicht- und Wechseldienst, der ein Arbeitspensum von maximal 13 Stunden ohne Ruhezeiten vorsieht.

Im HNO-Bereich soll laut Vierhauser dennoch alles normal weiterlaufen. Die Änderungen in der Anästhesie würden allerdings Auswirkungen auf Operationen in der Chirurgie West haben. „Es können nur sieben von zehn Operationssälen bespielt werden“, erklärte die Betriebsrats-Vorsitzende. „Das kann sich aber in ein, zwei Tagen noch regulieren, wenn sich die Ärzteschaft mit der Pflege aufeinander abstimmt.“

„Schichtdienst besonders hart“

Wegen struktureller Probleme hätten die insgesamt 75 Mitarbeiter eine Verlängerung des Journaldienstes abgelehnt, betont Vierhauser. Die Arbeitszeit dieser Mitarbeiter habe schon bisher eher einem Schicht- und Wechseldienst als einem Journaldienst entsprochen, „deshalb war der Widerstand groß“.

30 Prozent mehr Gehalt gefordert

Die Betriebsvereinbarung, die Journaldienste ermöglicht, lief am Dienstag aus. Diese Vereinbarung trifft laut SALK-Geschäftsführung aber nur rund zehn Prozent des Pflegepersonals. Die nächste Verhandlungsrunde für das neue Gehaltsschema findet am 8. April statt. Die Pflegekräfte pochen bei der Entlohnung auf ein Plus von 30 Prozent. Spitals- und Finanzreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) sind diese Forderungen aber zu hoch.

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